Wedau. . Eine teure Grundwasserreinigungs-Anlage in Duisburg sollte das Wasser von Pflanzengriftrückständen befreien. Die aufwändige Konstruktion am Alten Rangierbahnhof in Wedau funktionierte gerade einmal zwei Wochen.
Eigentlich müsste es plätschern. Aus dem Rohr der Grundwasserreinigunsanlage auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Wedau läuft allerdings kein Tröpfchen Wasser in den Wambach. „Seit die Grundwasserreinigungsanlage 2012 gebaut wurde, hat sie vielleicht zwei Wochen lang funktioniert“, erzählt Josef Mört. Der 72-Jährige lebt direkt neben der Halle. „Wir gehen jeden Tag am Wambach spazieren und schauen nach, ob sich etwas tut. Aber es passiert nichts.“ Dabei waren die Aufbauarbeiten kostspielig und auch aufwendig. „Auf dem Gelände vor meinem Haus wurden acht Tiefenbohrungen von über 70 Metern durchgeführt.“
Verunreinigung durch Herbizide
Auf dem Bahngelände wurde 2005 eine Grundwasserverunreinigung durch Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) festgestellt. Diese wurden bis Ende der 1980er Jahre bundesweit auf Bahnstrecken versprüht, um den Pflanzenaufwuchs einzudämmen. Auf dem Gelände befand sich eine Befüllstelle für solche Waggons. Beim Beladen ist wohl einiges daneben gelaufen.
Nach dem Abschluss der Untersuchungen wurde eine Sanierungsplanung seitens der Bahn eingeleitet. Als erster Sanierungsschritt erfolgte im Sommer 2007 der Aushub des verunreinigten Bodens. Da das Grundwasser noch immer belastet war, wurde 2011 mit dem Bau der Grundwasserreinigungsanlage begonnen, erklärt das Amt für Umwelt und Grün der Stadt Duisburg. Im Sommer 2012 nahm sie den Betrieb auf – für zwei Wochen.
Wassernutz-Verbot seit 2008
„Wir haben im März 2008 ein Schreiben von der Stadt erhalten“, sagt Josef Mört. „Darin wurde uns mitgeteilt, dass wir das Grundwasser nicht zur Bewässerung von Nutzpflanzen oder für unseren Teich verwenden dürfen.“ Zunächst hielt sich Josef Mört daran, dann hat er selbst mehrfach sein Grundwasser testen lassen. „Das ist völlig in Ordnung“, und zeigt stolz auf seine Pflanzenpracht im Garten. Allerdings sei das Grundwasser stark eisenhaltig. „Der Vorarbeiter hatte mir noch im letzten Jahr gesagt, dass aus diesem Grund die Anlage nach knapp zwei Wochen wieder still stand“, sagt Mört. „Aber das kann nicht der Grund für die dauerhafte Stilllegung sein.“
Das ist es aber doch, erklärt Umweltamtsleiter Thomas Griebe: „Zur Zeit arbeitet die Bahn an einer technischen Lösung, um das Eisen aus dem Wasser zu entfernen, damit die Aktivkohlefilter nicht wieder verstopfen. Sobald eine entsprechende Einrichtung in der Anlage installiert ist, wird sie wieder in Betrieb gehen.“