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Die evangelische Kirche schrumpft. Vielerorts sinken die Gemeindemitgliederzahlen von Jahr zu Jahr. So auch bei der Trinitatis-Gemeinde im Duisburger Süden. Dabei sind die Gottesdienste so gut besucht wie früher. Rund 300 Menschen feiern regelmäßig in Wedau, Bissingheim und Buchholz. Als jetzt bei einer Gemeindeversammlung in der Kirche an der Arlberger Straße die Zukunft der evangelischen Kirche zur Debatte stand, kamen rund 100 Mitglieder. Anteilnahme und Interesse sind groß, die Zukunft dennoch ungewiss.

Nur noch 6500 Mitglieder

In den vergangenen zehn Jahren hat die Trinitatis-Gemeinde fast 2000 Mitglieder verloren. Waren es 2004 noch rund 8200 Menschen sind es in diesem Jahr nur noch 6500. Die Prognose sieht düster aus. Die Dezimierung geht weiter. Aufzuhalten ist das nicht. Aber man könne Umstrukturierungen vornehmen, hieß es bei der Versammlung – und zwar frühstmöglich. Jetzt.

„Unsere Gesellschaft wird immer älter und demnach wird auch unsere Gemeinde kleiner“, sagt Dirk Sawatzki von der Pfarrei an der Arlbergerstraße. „Die sinkenden Zahlen sind allerdings auf keinen Fall auf Austritte zurück zuführen. Die Zahl der Menschen, die aus der Kirche bewusst austreten, ist winzig. Es liegt an der Stadtteilentwicklung“, betont Sawatzki.

Der Stand der Dinge derzeit: Es gibt drei Pfarrstellen in der Trinitatis-Gemeinde. Zwei in der Jesus-Christus-Kirche, geleitet von Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel und Pfarrer Björn Hensel, und eine im Gemeindezentrum Am See in Wedau-Bissingheim, geleitet von Dirk und Ute Sawatzki. Da eine Pfarrei aber mindestens 2800 Mitglieder erfordert, ist es absehbar, dass eine geschlossen werden muss.

Wenn Pfarrer Köhler-Miggel im Jahr 2019 in Rente geht, tritt dieser Fall spätestens ein. „Es könnte aber auch vorher passieren, wenn einer von uns nicht mehr arbeiten kann. Darauf wollen wir vorbereitet sein“, erklärt Sawatzki. „Wir arbeiten daran, ein funktionierendes Konzept für nur zwei Pfarreien zu erstellen. Wir wollen auch dann die Qualität des Gottesdienstes erhalten.“

Derzeit gibt es mehrere Ideen: Man könnte einen Standort aufgeben, wenn Köhler-Miggel in den Ruhestand geht, aber da die Gottesdienste in den Gemeindekirchen gut besucht seien, sei das unklug. Die vorwiegend älteren Gäste bei der Versammlung sprachen sich eindeutig dagegen aus. So wurde dieses Konzept gestrichen.

Zum anderen könnten Gottesdienste nicht mehr zeitgleich in zwei Kirchen, sondern hintereinander gehalten werden. „Jedoch kommt das einer Fließbandarbeit gleich“, sagt Sawatzki.

Die Gemeinde macht mit. Bei der anschließenden Diskussion griffen die Gemeindemitglieder den ein oder anderen Punkt noch einmal auf und brachten eigene Ideen mit ein. Ein endgültiges Konzept wurde aber noch nicht erarbeitet.