Ehingen. .

Der Brand bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM) am Donnerstag, der zu starker Rauchentwicklung über der Kokerei geführt hatte, hat vorübergehend zum Ausfall der Kokerei geführt. Er war auf der Kokerei-Baustelle entstanden. Das teilt HKM-Pressesprecherin Karin Aust mit. Im Laufe des Freitags wurde die Kokerei aber wieder auf 80 Prozent ihrer normalen Leistung hochgefahren. Der Hochofenbetrieb auf der Hütte war dadurch nicht beeinträchtigt.

„Auf unserer Kokerei-Baustelle wird zur Zeit eine Betriebswasserleitung zurückgebaut“, so Aust. Dabei wurde mit einem Trennschleifer gearbeitet. Zwar stünden die genauen Zusammenhänge noch nicht fest. Jedenfalls sei gegen 15.30 Uhr Koksgas aus einer benachbarten Leitung ausgetreten. Aust: „Das Gas hat sich sofort entzündet.“

Es kam zu starker Rauchentwicklung. Das erklärt sich die Feuerwehr mit dem hohen Kohlenmonoxidgehalt des Koksgases. „Die Wolke ist dank der Windverhältnisse in Richtung Rhein geweht worden“, sagt Karin Aust, und habe sich dort verteilt. Wohngebiete seien nicht betroffen gewesen. Deshalb habe die Bevölkerung auch nicht gewarnt werden müssen. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehren sei der Brand auch nach einer Stunde schon gelöscht gewesen.

Aber durch das Feuer sind nach Angaben der HKM-Sprecherin auch Stromleitungen der Kokerei in Mitleidenschaft gezogen worden. „Der Brand hat die Stromversorgung der Kokerei zerstört.“ Der Kokereibetrieb musste vorübergehend stillgelegt werden. Die Stromversorgung wurde über Nacht wieder hergestellt, so dass die Kokerei am Freitag im Notbetrieb wieder hochgefahren werden konnte. Da auch die Transportbänder von der Kokerei zum Hochofen nicht benutzt werden konnten, wurde auf Halde liegender Koks per Lkw zu den Hochöfen gefahren. Eine Un­terbrechung der Roheisenerzeugung konnte dadurch verhindert werden. Das hat oberste Priorität bei HKM.

Unterbrochen war allerdings am Freitag noch die weitere Verwendung des Kokereigases. Es musste deshalb an drei Stellen abgefackelt werden. Der Feuerschein war bis weit hinter Ratingen sichtbar.

Karin Aust lobt die gute Teamarbeit der beteiligten Montage-Trupps. Hand in Hand sei es ihnen gelungen, die Folgen des Brandes so gering wie möglich zu halten. Den Sachschaden beziffert Aust auf unter 500 000 Euro. Die Gewerbeaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf sei eingeschaltet worden und vor Ort gewesen.