Großenbaum. .
Um es vorweg zu nehmen, die Situation an der Gesamtschule Süd ist alles andere als rosig: Der Betreiber der Mensa, die GfB (Gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigungsförderung mbH), hat angekündigt, zum Ende des Schuljahres ihren Mensabetrieb an der Gesamtschule einzustellen. Der Grund für die Entscheidung ist laut GfB der defizitäre Betrieb der Schulküche. Jetzt muss die Schule bis zum Beginn des neuen Schuljahres am 4. September eine neue Lösung parat haben.
Situation ist ernst
„Die Situation ist ernst und kritisch“, fasst der stellvertretende Schulleiter Ulrich Woschek den aktuellen Stand zusammen. „Wir sind im Gespräch mit vier Catering-Firmen, wobei eine schon jetzt rausfällt“, sagt Woschek. „Die Qualität des Essens entspricht einfach nicht unseren Standards.“ Zwei Firmen wollen laut Woschek an der Schule kochen, die andere würde „Essen auf Rädern“ anbieten.
An der Gesamtschule Süd geht es aber nicht nur darum, einen Anbieter zu finden, der den Schülern weiterhin eine vitaminreiche und frische Verpflegung bieten kann. „Wir können den Interessenten einfach keine genauen Zahlen nennen, da die Abrechnungs-Situation mit der GfB eine andere ist“, erklärt der stellvertretende Schulleiter. Im Schulgesetz stehe, dass der Schulträger, in diesem Fall die Stadt Duisburg, die sächlichen und personellen Kosten zu tragen hat. Die GfB habe jedoch, da sie ein Ausbildungsbetrieb ist, Miete an das IMD (Immobilien Management Duisburg) gezahlt. „Aktuell würde das bedeuten, dass die Stadt an das IMD Miete für die Großküche zahlen muss. Und das sieht das Schulverwaltungsamt im Moment noch nicht ein“, so Woschek. „Die wollen Kosten sparen. Aber das Gesetz schreibt es nunmal anders vor.“ In der nächsten Woche stehen Gespräche mit dem IMD an.
Ein weiteres Problem ist die Ausstattung der Großküche. „Die GfB hat ihre eigenen Geräte mitgebracht, unsere sind über 30 Jahre alt.“ Das mache es noch schwerer, eine Firma für die Gesamtschule Süd zu begeistern. „Zwei der Anbieter haben Interesse daran, dass Essen in unserer Küche zuzubereiten. Damit sich das auch rentiert, würden wir auch die Cafeteria, die vom Förderverein betrieben wird, mit an die Firmen abgeben.“ Zudem müsse die Stadt in den Küchenbetrieb investieren. „Für das System ‘Cook and Chill’ (Kochen und Kühlen) müssten Konvektoren angeschafft werden. Und da kostet einer so viel wie ein Kleinwagen“, weiß Woschek.
Eine weitere Alternative für die Gesamtschule ist der Mensaverein. „Unser Koch hat Interesse daran, die Mensa weiter zu führen“, sagt Woschek. Er habe jedoch nur ein kleines Team und das könne die Buchhaltung mit der Abrechnung der Essen nicht alleine stemmen. „Im Moment werden täglich um die 400 Essen gekocht. Und die Kinder müssen ja auch irgendwie bezahlen.“ Möglichkeiten gebe es genug. „In Düsseldorf können Schüler ihr Essen mit dem Smartphone bezahlen“, erklärt Woschek. „Um das jedoch umzusetzen, brauchen wir Zeit. Und die haben wir nicht.“