Duisburg. Die ehrenamtlichen Helfer gaben am Rand des Rhein-Ruhr-Marathons wieder alles. Die Kirchengemeinde in Buchholz will sich aber zurückziehen, wenn nicht wieder mehr Menschen mithelfen.
Mandy schminkt, für eine kleine Spende an die Gemeinde Trinitatis. Mit einem selbstgemalten Schild wirbt die Elfjährige für ihren Stand. Mit vielen bunten Farben, Pinseln und Glitzer hat sie sich im Jugendzentrum eingedeckt und möchte ihre kreative Ader nun den Besuchern des Bürgerfestes beim Rhein-Ruhr-Marathon in Buchholz widmen. Die Schülerin ist eine von vielen Ehrenamtlichen am Rand der Strecke.
„Ich mache das einfach super gerne“, sagt das Mädchen in der pinken Jacke in einer kurzen Schaffenspause. Der Renner sind an diesem leicht verregneten Sonntag Tiergesichter. Schnell bekommen Mandys Kunden putzige Löwen, Tiger oder Elefantenmasken. „Die Idee hatte Mandy ganz allein“, erklärt Gemeindepfarrer Dietrich Köhler-Miggel, „meine Aufgabe sehe ich nur darin solchen Engagement zu unterstützen. Heute ist es etwas besonderes, wenn junge Menschen sich einsetzen wollen.“ Auch der Herr Pfarrer hat schon drei bunte Sternchen im Gesicht.
Gemeinde behält sich Rückzug vom Bürgerfest vor
So engagiert wie Mandy sind allerdings längst nicht mehr viele, berichtet Köhler-Miggel. „Vor zwölf Jahren etwa, war der ganze Platz hier in Buchholz voller Stände. Unter dem Motto ,Kirche in Buchholz’ haben sich ganz viele zusammen getan und ein super Programm auf die Beine gestellt. Übrig sind heute nur noch wir aus Trinitatis“, sagt er. Und auch das soll sich nächstes Jahr ändern. „Wenn sich nicht ein paar Leute finden, die das Ganze hier mitgestalten wollen, werden auch wir im nächsten Jahr nicht mehr hier sein, das ist ganz alleine einfach zu viel“.
Die anderen Vertreter auf dem Bürgerfest sind etwas positiver gestimmt. Die Parteikollegen der CDU haben gegen 12 Uhr bereits mehr als zehn Flaschen Sekt geköpft und die SPD verbreitet herrlichen Waffelduft in der Luft. Ein Korb voller Äpfel mit der Aufschrift „Grüne Energie zum Mitnehmen“ steht neben dem Stand der Buchholzer Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen. „Wir hatten heute schon bestimmt vierzig Kinder an unserem Stand, die gemalt und gebastelt haben, oder einen Luftballon haben wollten“, erzählt Anna von Spiczak und fügt hinzu: „Bei uns gehen die Luftballons heute wesentlich besser, als die Äpfel.“
Reduziertes Marathon-Programm in Wedau
Auch in Wedau haben sich die Menschen rund um die Marathonstrecke etwas einfallen lassen. Versorgungs- und Infostände sind clever in die Vorgärten entlang der Strecke integriert. „Wir haben wirkliche einen schönen Lauf heute, es ist echt entspannend den Läufern zu zusehen“ findet der 17-jährige Alexander Krönke. Er ist einer der vielen Streckenhelfer und bewacht das Geschehen am Kalkweg. Gerne mache er das, weil es ihm Spaß macht, sagt er. Und ein kleines Taschengeld für seine Heavy-Metall-Band verdient er sich gleichzeitig durch den Einsatz dazu.