Hochfeld. .

„Nicht meckern, selbst fegen“ steht auf dem Besen, mit dem Bülent Serin über den Asphalt streicht. Er hat sich schon ein Arbeitsgerät für die Aktion „1000 Besen in Hochfeld“ gesichert, die vom Immobilien-Unternehmen „Im-Mobilis“ organisiert wird. Constanze und Markus Drews, die in Hochfeld Häuser aufkaufen, renovieren und wieder vermieten, liegt die Sauberkeit des Stadtteils am Herzen. Also haben sie mit zahlreichen Partnern 1000 Besen angeschafft, wollen einen ganzen Stadtteil zum Fegen bewegen und ganz nebenbei einen Weltrekord aufstellen. Hergestellt wurden die Besen übrigens ins Hochfeld.

Ins Gespräch kommen

„Wenn jeder ein bisschen vor seiner Haustüre kehren würde, dann hätten wir keine Probleme. Auch wenn man sagen muss, dass sich die Sauberkeit durch den verstärkten Einsatz der Wirtschaftsbetriebe verbessert hat“, erklärt Constanze Drews. „Ich versteh’ nicht, warum einige Leute ihre Sachen aus den Fenstern schmeißen und sich dann wundern, dass es dreckig ist“, wundert sich Bülent Serin. Er und die vielen anderen Türken, die hier aufgewachsen seien, hielten sich an die Regeln. „Die muss man einigen anderen in Hochfeld noch beibringen.“ Aber vielleicht, so hoffen die Ideengeber, ist so ein Aktionstag auch eine Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen.

Damit auch möglichst viele mitmachen, kam Markus Drews und seiner Frau die Idee, das kollektive Saubermachen beim Guinness-Buch der Rekorde anzumelden. „Die bekommen jährlich über 60 000 Anfragen. Das wäre schon Wahnsinn, wenn wir das schaffen würden.“ Schnell war klar: Unter 1000 Besen muss man gar nicht erst anfangen mit einem Rekord. Also orderten die beiden genau 1000 Feger, die sie nun verteilen müssen. Gott sei Dank beteiligen sich auch andere Firmen wie die Gebag, die SPD oder das Bethesda Krankenhaus. Sie haben die Besen bestellt und werden sie an Bewohner und andere Aktive verteilen. Das Projektbüro „Offensive Sauberes Duisburg“ hat sich beispielsweise um die Genehmigungen gekümmert. An zehn Stellen werden die Besen ausgegeben und später dann der Müll gesammelt, bevor er zentral von den Wirtschaftsbetreiben abgeholt wird. Natürlich darf auch jeder auf eigene Faust mitmachen.

Für alle fleißigen Helfer wird es am Ende ein Fest auf dem Hochfelder Markt geben. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Und vielleicht kann sich Hochfeld ja mit einem Rekord verewigen.