Großenbaum. . Der Großenbaumer Bahnhofsvorplatz ist nach nur drei Jahren schon wieder sanierungsbedürftig. Der Unterbau unter dem Pflaster der Fahrstreifen löst sich auf. Wie groß der Schaden ist, muss ein Gutachter beziffern. Die Stadt will die Baufirma in die Pflicht nehmen. Schuld ist wohl ein Planungsfehler.
Die Steine sind bedenklich abgesackt. Bei jedem Auto, das im Schritttempo durch das Loch rumpelt, quillt ein Kalkpfützchen durch die Fugen. Der Unterbau des neuen Großenbaumer Bahnhofsvorplatzes löst sich mit dem Plitsch und Platsch ein Stück weiter auf.
Mittlerweile steht fest, dass es sich nicht mehr nur um ein kosmetisches Problem handelt. Bei der Stadt rechnet man damit, dass der Bahnhofsvorplatz im Bereich der Fahrbahn nach nur drei Jahren eine Rundumerneuerung benötigt. Schuld sind wohl Planungsfehler. Der Untergrund eignet sich nicht für die Belastung durch den Verkehr, der täglich durch den verkehrsberuhigten Bereich rollt.
Gutachter muss Schaden beziffern
Was genau der Fehler ist, muss im Moment noch ein Gutachter herausfinden. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Entwässerung nicht ausreicht. „Das Wasser kann nicht richtig abfließen“, sagt Stadtentwickler Axel Brenner. „Kalk drückt nach oben.“
Den finanziellen Schaden kann und will die Stadt im Moment noch nicht beziffern. „Es kommt darauf an, was der Gutachter sagt“, erklärt Axel Brenner. Für ihn sei die Sache „ein klassischer Gewährleistungsfall“. Die Stadt befinde sich aktuell in Gesprächen mit der Baufirma, die damals für die insgesamt 1,3 Millionen Euro teuren Arbeiten aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zuständig war. Am Ende stehe dann möglicherweise ein Vergleich. Denkbar ist, dass schon ein neues Verfugen der Steine ausreicht. Es kann aber auch sein, dass der komplette Untergrund etwa einen halben Meter tief ausgetauscht werden muss.
Bis das geklärt ist, wird die Straße aber wohl nicht mehr halten. „Wir müssen auf jeden Fall die Verkehrssicherheit gewährleisten“, sagt Brenner. Zur Not werde das Pflaster mit Kaltasphalt stabilisiert. Das sieht zwar nicht schön aus, ist aber halbwegs haltbar.
Bei einer Sanierung will die Stadt nicht unbedingt an den Steinen festhalten. „Die Pflasterung ist möglicherweise nicht das beste Mittel“, sagt Brenner. Die Stadtverwaltung sehe sich gerade Beispiele in anderen Kommunen an. Es bleibe aber bei der Vorgabe, dass die Aufenthaltsqualität weiter gewährleistet bleiben muss. Eine durchweg asphaltierte Fläche werde es hier nicht geben.
Der Fall sorgt für viel Unmut in Großenbaum. „Die Löcher werden immer tiefer“, sagt Anwohner Wolfgang Leiendecker. SPD-Mann Norbert Broda hatte bei den Wirtschaftsbetrieben darum gekämpft, dass wenigstens der Bereich um die Gullys bald saniert wird. Das sei aber einzeln nicht möglich.