Mündelheim. .

Die Gagfah ist mit bundesweit über 145 000 Wohnungen ein Riese. Sie ist das größte an der Börse notierte Immobilienunternehmen in Deutschland. Sie macht aber nicht nur positive Schlagzeilen seit sie dem US-amerikanischen Investmentunternehmen Fortress gehört. In der Mündelheimer Bonnefeld-Siedlung gab es massive Probleme, vom Ghetto war die Rede. Die Mieterinitiative feierte jetzt bessere neue Zeiten.

Bei den Mietern ist das Echo geteilt. Für Albert Zellekens (82), der im Rollstuhl sitzt, ist wichtig, dass er seine Wohnung im Haus Ehinger Berg 183 barrierefrei erreichen kann. „Nur Küchen- und Badezimmertür sind etwas zu schmal“, sagt Tochter Beate.

Hetty Ziehmer (74) lobt die Fortschritte: „Die Müllbehälter sind jetzt abschließbar“, sagt sie – Benutzung durch Fremde ausgeschlossen. Der Rasen sei 2012 zehn Mal gemäht worden, 2010 aber nur sechs Mal. „Der neue Hausmeister ist sehr nett“, sagt sie. Und wenn man wieder mal wilden Müll in Essen melde, werde der tags darauf auch beseitigt. „Wir haben aber neuerdings ein Rattenproblem“, sagt Mitbewohnerin Marion Böhnke von Im Bonnefeld 44.

Friedhelm Rosert (78) von Nummer 48 stört nicht die Gagfah. Er ärgert sich über die vielen Menschen die zuziehen, sich aber nicht an die Hausordnung halten. So werde das Treppenhaus nicht mehr regelmäßig geputzt. „Das war früher immer in Ordnung“, sagt er. Bei ihm sind noch vier von zehn Mietern aus den Anfängen wohnen geblieben, im 32-Familien-Haus bei Albert Zellekens nur noch sechs.

Silantjew Kyrill (22), der im Bonnefeld 22 aufgewachsen ist. „Die Zahl der Einbrüche nimmt schon heute zu“, sagt er. Kyrill klagt über den jahrelangen Exodus von Mietern. „Von 32 Wohnungen steht die Hälfte leer.“ Im Haus bei Zellekens ebenso. Kyrill liefert auch eine Erklärung dafür: Schimmel. Aber das ist laut Gagfah falsch.

Wir haben im letzten Jahr 200 000 Euro investiert“, sagt Gagfah-Sprecherin Bettina Benner. Sorgenkind bleibt das Haus Im Bonnefeld 1. Dort häufte sich vor zwei Jahren Schimmel in den Wohnungen. Viele Bewohner, kaum des Deutschen mächtig, nahmen das hin. Nur die Mieterinitiative nicht.

„Das Dach ist saniert“, berichtet Benner dazu. „Wir sind zur Zeit in der Gesamtprüfung, wo die Feuchtigkeit her kommt.“ Jedenfalls werde das Haus nicht mehr belegt. Welche Ar­beiten in diesem Jahr stattfinden, sagt Benner nicht.