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Viele Eltern kennen das: Ihr unbesonnener Sprössling putzt sich die Zähne und lässt dabei beharrlich das Wasser ins Spülbecken laufen. „Als Vater würde ich jetzt sagen, dass bitte der Wasserhahn zugedreht werden soll, damit sich der Wasserverbrauch in Grenzen hält. Als Mitarbeiter der Stadtwerke Duisburg kann ich solches Nutzungsverhalten sogar begrüßen“, scherzt Andreas Kamps, der am Sonntag, zum „Tag des Wasserwerks“, Besucher durch das Werk in Bockum führte.
Das Trinkwasser für den Duisburger Süden kommt aus Düsseldorf. Aus den Wasserwerken Wittlaer und Bockum stammt jeder einzelne Tropfen und hat dabei schon 20 Jahre hinter sich gelassen. So lange dauert es, bis Niederschlag in Form von Regen den Weg ins Wasserglas gefunden en hat.
Früher teilten sich 25 Familieneinen Brunnen
Vor Einführung der öffentlichen Wasserversorgung musste man das Wasser vom Brunnen nach Hause schleppen. 25 Familien teilten sich einen Brunnen. 1911 ging das Wasserwerk Bockum in Betrieb. Es sollte schon mal wieder geschlossen werden, doch man hatte Bedenken wegen eines beachtlichen Anstiegs des Grundwasserspiegels. So blieb alles erhalten.
Allerdings wurden die Maschinen im Laufe der Jahre ausgetauscht. Das Prinzip ist aber gleich geblieben. Das Wasser aus Ruhr, Rhein und Umgebung wird durch Pumpen aus der Brunnenanlage in ein Sammelbecken befördert. In einem Ruhebehälter wird ein gewisser Anteil des Wassers vorab mit Ozon gereinigt.
Danach gelangt das Wasser durch Rohre in die Filteranlage und durchläuft dort drei Schichten Kieselsteine und Quarzsand. Später kommt Aktivkohle zum Einsatz und filtert Eisen und Mangan aus dem sogenannten Starkwasser.
Tagsüber ist der Wasserverbrauch höher, so dass man Wasser aus dem Hochbehälter „Auf dem Försterberg“ einspeist. Nachts pumpt man diesen wieder voll. Durch regelmäßige Kontrollen und chemisch-physikalische Wasseranalysen ist die Qualität des Leitungswassers stets gesichert.
Von dem guten Geschmack frisch gezapften Leitungswassers konnte man sich auch direkt vor Ort im Wasserwerk II – Bockum überzeugen. Dem Schluck kam nach der Führung eine ganz andere Wertschätzung zu teil. So auch durch Rudolf Vimpolsek aus Huckingen. „Wir gehen in der ländlichen Umgebung oft spazieren. Ich freue mich darüber, mal nicht nur am Wasserwerk vorbei zu laufen, sondern auch rein zu kommen, um zu erfahren, wo unser Wasser herkommt. Dadurch bekommt man einen ganz anderen Bezug dazu.“