Großenbaum. .

Petra Reif von der Wald-AG schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, als sie mit ansehen muss, wie eine in ihren Augen „intakte Wiese mit Kettenrad-Fahrzeugen zerstört, Bäume gefällt und Sträucher gerodet werden“. Es geht um ein städtisches Grundstück im Großenbaumer Wald in Nähe des Dickelsbachs.

„Die Maßnahme dient der ökologischen Aufwertung“, erklärt die Stadt die Baumfällungen. Durch die Entnahme von dichtstehenden, sich gegenseitig im Wachstum behindernden Bäumen sollen besonnte Freiflächen geschaffen werden, heißt es in einer Erklärung seitens des Umweltamtes. Teilweise morsche und daher umsturzgefährdete Weiden seien entfernt worden. Zum Ziel: Der Lebensraum für Eidechsen und Blindschleichen soll durch die Anlage eines großen Walls aus Totholz sowie die Schaffung von Steinschüttungen und Kiesflächen aufgewertet werden.

Mit dieser Erklärung kann sich Petra Reif nicht anfreunden. „Die so genannten Fachleute glauben, dass sie die Natur besser erstellen können, als die Natur sich selbst.“ Sie kann sich im Moment nur schwer vorstellen, dass nach der Rodung überhaupt noch Eidechsen oder Blindschleichen in diesem Gebiet leben. Vielmehr glaubt sie, dass die Tiere durch die Maßnahme aus der Wiese vertrieben wurden. „Das städtische Konzept soll besser sein, als es die Natur bisher hervorgebracht hat“, ärgert sich Petra Reif.

Bis zum Abschluss der Arbeiten im Frühjahr werden Ersatzpflanzungen von mehreren Baumgruppen durchgeführt. Die Wiesenfläche soll durch Pflanzung einheimischer Sträucher strukturiert werden.