Süd.

Seit 2006 hat die Stadt dem Lärm systematisch den Kampf angesagt. Damals wurde der Lärmminderungsplan, eine Übersicht über die Lärmbelastung im Stadtgebiet, vorgelegt. Jetzt folgt der zweite Schritt, die konkrete Lärmaktionsplanung: 150 Stellen im Stadtgebiet haben die Fachleute für konkrete Gegenmaßnahmen unter die Lupe genommen, sechs davon im Bezirk Süd. An Abschnitten von Düsseldorfer Landstraße, Sittardsberger Allee und Altenbrucher Damm (alle in Buchholz), Großenbaumer Allee und Angermunder Straße (beide in Großenbaum) sowie der B 288 in Mündelheim geht’s los.

Es geht ausnahmslos um Abschnitte, an denen der durchschnittliche Lärmpegel tagsüber 70 Dezibel und nachts 60 dB überschreitet. Zum Vergleich: In einem Mittelklasse-Pkw ist es bei Tempo 130 etwa 70 dB laut. Je drei Dezibel verdoppelt sich die Geräusch-Wahrnehmung.

Ausnahmefall Mündelheim

Die Düsseldorfer Landstraße zwischen Sittardsberger Allee und Münchener Straße ist so ein Abschnitt. Als Gegenmaßnahmen sollen greifen: sofort Geschwindigkeitskontrollen (auch des Lkw-Nachtfahrverbots auf der Mündelheimer Straße in Huckingen, das sich dort auswirkt), mittelfristig ein größerer Abstand des Autoverkehrs zu den Häusern durch Radfahrstreifen und langfristig Flüsterasphalt als neue Fahrbahndecke sowie Lärmschutz an Häusern.

Für die Sittardsberger Allee schlagen die Planer ebenfalls verstärkte Lkw-Kontrollen (sofort) vor, ferner eine Abschaltung der Ampel in Höhe Zimmerstraße nachts (mittelfristig) sowie Flüsterasphalt und bauliche Maßnahmen an Häusern (langfristig).

Am Altenbrucher Damm soll ein Bündel aus abschnittsweise Tempo 30, Umleitung des Lkw-Verkehrs (sofort), Radfahrstreifen, verlängertem Parkstreifen, Zebrastreifen statt Fußgängerampel in Höhe Togostraße (mittelfristig) sowie Flüsterasphalt, privatem Lärmschutz und Bau einer Lärmschutzwand in Höhe „Afrikasiedlung“ (langfristig) helfen.

Aus Tempo 30 (sofort), Querungshilfen/Zebrastreifen statt zweier Fußgängerampeln (mittelfristig), Flüsterasphalt und privatem Lärmschutz (langfristig) besteht das Paket für die Großenbaumer Allee nördlich vom Bahnhof.

An der Angermunder Straße südlich vom Bahnhof wurden solche Maßnahmen schon verwirklicht. Vorgesehen sind dort noch Tempo 30, um zwei bis drei Dezibel Minderung zu erreichen (sofort), sowie Flüsterasphalt (langfristig).

Für die Ortsdurchfahrt der B 288 in Mündelheim schlagen die Lärmschützer nur langfristige Maßnahmen für den Fall des Ausbaus zur Autobahn vor, also nicht etwa Tempo 50: die Untertunnelung oder Abdeckelung der neuen Autobahn.