Wanheim. . Das Thema ist nicht totzukriegen: Politiker fürchten Probleme an den Bahnschranken in Wanheim. Sie vermuten, dass Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen im Ernstfall minutenlang an den Schranken warten müssten. Die Feuerwehr sieht keine Probleme.

Es wäre nicht auszudenken, wenn’s mal so käme: Es brennt in Wanheim und die Feuerwehr steht minutenlang an der Bahnschranke. Viele Anwohner fürchten dieses Szenario. Und auch in der Politik nehmen die Sorgen kaum ab. Die Feuerwehr hält schon seit Jahren dagegen: Es habe nie ernsthafte Probleme mit geschlossenen Schranken gegeben.

Jüngster Anlass für ein erneutes Aufflammen der Diskussion ist der neue Brandschutzbedarfsplan. Das Gutachten zeigt einige Schwachstellen bei Einsatzzeiten der Feuerwehr im Duisburger Süden auf. Nur in Wanheim scheint’s überhaupt keine Probleme zu geben. Er könne das einfach nicht glauben, sagt zum Beispiel SPD-Fraktionschef Hartmut Ploum. Auch andere Bezirkspolitiker wollen schon minutenlang wartende Fahrzeuge mit Blaulicht vor den Schranken gesehen haben.

Absprache mit Stellwerk

Das will die Feuerwehr nicht bestätigen. „Es gibt eine bestehende Absprache mit der Bahn“, sagt Feuerwehr-Vize Oliver Tittmann. Die Güterbahn kreuzt mehrfach die Verbindungen zwischen Ehinger Straße und Wanheim. Gebe es einen Einsatz im Bereich hinter den Schranken, rufe die Leitstelle im Stellwerk der Bahn an. Dann werde der Zug gestoppt. „Wir bekommen dann einen freien Übergang genannt.“ An dieser Stelle können die Einsatzfahrzeuge dann gefahrlos die Schienen passieren. „Aus der Erfahrung heraus klappt diese Absprache sehr gut“, sagt Tittmann.

Wenn dann vielleicht doch mal ein Rettungswagen mit Blaulicht an der Schranke stehe, bedeute das auch nicht unbedingt Gefahr, erklärt Tittmann Es könne ja gut sein, dass der Wagen den Patienten schon verladen hat. Dann sei der Patient versorgt und es komme nicht mehr auf Sekunden an.

Bei der Feuerwehr zählt vor allem der Blick auf vergangene Einsätze in dem Bereich. Niemand kann sich daran erinnern, dass es wirklich mal brenzlig war. Auch das Gutachten untersucht ausschließlich vergangene Einsätze – die reibungslos abliefen. Ob das einfach nur Glück war oder die Schranke irgendwann mal – unter welchen Umständen auch immer – zum Problem werden könnte – wurde nicht untersucht.

„Wir brauchen endlich Klarheit“, sagt Hartmut Ploum. Er wolle sich ja eines Besseren belehren lassen, aber solch ein Gutachten müsse dringend her um auch den letzten besorgten Wanheimer zu beruhigen. Er werde in dieser Sache nicht locker lassen.

Reagiert hatte in der Vergangenheit mehrfach die Deutsche Bahn. Sicherungsposten mussten aufpassen, dass keine Autos und Fußgänger die geschlossenen Schranken passieren. Öffnen durften sie die Schranken aber im Notfall nicht.

„Für uns ist es keine problematische Situation“, sagt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth. Die Stadt sehe keinen Anlass die vermeintliche Krisenstelle weiter zu untersuchen und dafür Geld auszugeben. „Es gibt dort kein Problem.“