Süd. . Die Sanierung der Kleingärten an der ehemaligen Zinkhütte in Duisburg-Wanheim zieht sich hin. Einige Kleingärtner fühlen sich nicht ausreichend beteiligt.

Die Kleingärtner kamen äußerst ungehalten in die Sitzung der Bezirksvertretung. Gleich in drei Anlagen im Duisburger Süden steht eine umfangreiche Boden-Sanierung an. Die Stadt will die giftigen Hinterlassenschaften der MHD-Zinkhütte aus dem Boden holen. Das begrüßen auch die Kleingärtner. Aber sie wollen bei den Sanierungsplänen mitreden.

Kleingartenvorstand Theo Küpper aus der Anlage Ährenfeld an der Ehinger Straße hatte den Abgeordneten vor der Sitzung ein Schreiben auf den Tisch gelegt. „Wir erhielten unsere Infos nur über Gerüchte und aus der Presse“, schreibt Küpper. „Ist das die von OB Sören Link angekündigte Bürgernähe durch die Stadtverwaltung?“ steht in dem Text. Allzu persönlich wollte der Kleingärtner dann wohl doch nicht werden. Den Abschnitt „von OB Sören Link“ hatte er nachträglich mit Tipp-Ex wieder aus dem Text entfernt.

Im Ergebnis bleibt der Unmut der Gartenfreunde aus dem Ährenfeld. Das Umweltamt schlägt vor, in den Anlagen Feierabend, Ährenfeld und Biegerhof Gitterbox-Hochbeete aufzustellen. Diese sollen mit unbelasteter Erde aufgefüllt werden, so dass dort auch wieder Gemüseanbau möglich ist. Der restliche Boden soll oberflächlich abgetragen, mit Textilmatte geschützt und als Wiese wieder eingesät werden.

Aufgabe vom Tisch

„Ich persönlich möchte nicht jede Woche Rasen mähen“, sagt Küpper. Der Gartenfreund wehrt sich aber vor allem gegen die Gitterboxen, die aus seiner Sicht hässlich und rückenunfreundlich sind. Er wünscht sich Hochbeete aus Holz, die 80 Zentimeter hoch sind. Und man will eben mitreden. Die Kleingärtner fordern, nicht mit den Arbeiten zu beginnen, sondern erst neu zu diskutieren.

Für die Anlagen Biegerhof und Ährenfeld sollen sich die Parteien jetzt tatsächlich noch einmal gemeinsam an einen Tisch setzen. Die Bezirksvertretung fordert das Umweltamt auf, die von den Kleingärtnern geforderten Gespräche zu führen. In der Anlage Feierabend mit 87 Parzellen, aus der deutlich weniger Widerstand kam, sollen die Pläne der Stadt aber schnellstmöglich umgesetzt werden. Bezirksamtsleiter Friedhelm Klein hatte die Politiker um einen schnellen Beschluss gebeten. Er fürchtete weitere Jahre der Ungewissheit mit verseuchten Böden: „Ohne Beschluss könnte sich die Maßnahme dermaßen verzögern.“

Vom Tisch sind die anderen Vorschläge der Stadtverwaltung. Die Planer hatten in Erwägung gezogen, die Anlage Feierabend ganz aufzugeben und die Fläche zu verkaufen oder als Ablagefläche für belastete Böden zu nutzen.