Wedau. .

Ein ruhiger Platz mitten im Stadtteil, von Bäumen umgeben, von einem Karree hübscher Häuser umstanden. Die Kulisse für den Wedauer Markt stimmt. Zwar ist das Angebot an Ständen ziemlich überschaubar, aber dennoch mögen viele Wedauer ihren Markt.

Seit mittlerweile drei Jahren findet er regelmäßig Mittwochs und Freitags statt. Am Freitag ist das Angebot größer, dann kommen fünf statt drei Händler.

Die Blumenhändlerin ist mit dem Umsatz zufrieden. Zur Zeit laufen Tulpensträuße besonders gut. „Die Leute wollen sich den Frühling ins Haus holen. Viele sind den Winter langsam leid“. Das trifft auch auf die Marktfrau zu.

Granatäpfel, Mangos und andere Früchte aus wärmeren Regionen, auch aus seinem Heimatland Türkei, hat Hüseyn Sahin zu bieten. Kundin Gisela Wulfekotte ist extra nach Wedau gefahren, um bei „ihrem“ Ost- und Gemüsemann zu kaufen. Sahin, so sagt sie, bringe einem sogar die vollen Einkaufstaschen ans Auto. Heute kauft sie frische Pilze. „Hmmh, wie die duften!“, schwärmt die Frau, die sich als eingefleischter Markt-Fan bezeichnet, und fügt hinzu:. „Das Vakuumverpackte Zeug aus dem Supermarkt schmeckt doch nach nichts“.

Die meisten Kunden kommen natürlich aus dem Stadtteil, die wenigen Stände sind dann doch nicht so attraktiv, dass man kilometerweite Wege in Kauf nimmt. Der Bürgerverein Wedau-Bissingheim war es, der den Anstoß für einen Markt gab. Die Initiative hat sich nach Einschätzung von Wolfgang Gebhard, dem BV-Vorsitzenden, gelohnt. „Die Nahversorgung im Stadtteil ist ja immer schlechter geworden. Deshalb ist der Markt eine echte Bereicherung“, so Gebhard.

Obst, Fleischwaren, Fisch und dazu Blumen und eine Textilhändlerin, das reicht ihm. „Zwischendurch hat ein Stand mit Oliven und mediterranen Spezialitäten den Markt bereichert. „Der Händler kam nicht klar, wahrscheinlich war er einfach zu teuer für den Stadtteil“, vermutet der Wedauer.

Das gleiche gilt für den Biobäcker. Er gab nach einem knappen Jahr auf. Nach einem Ersatz hat man sich gar nicht erst umgeschaut. „Wir wollen die Dorfbäckerei am Platz schützen“, erklärt Gebhard.

Er selbst kauft regelmäßig auf dem Markt. „Der Gemüsehändler gibt mir sogar das Grün von der Sellerieknolle für meine selbst gekochte Gemüsebrühe. So was bekommt man im Supermarkt einfach nicht.“