Wanheim.
Über eine Million Euro kostet die Sanierung der drei Kleingartenanlagen „Feierabend“, „Ährenfeld“ und „Biegerhof“ in Wanheim. Sie alle weisen eine unterschiedlich überhöhte Bodenbelastung durch Schwermetalle wie Blei und Cadmium auf, die sich gesundheitsschädlich auswirken. Es handelt sich um Hinterlassenschaften der früheren MHD-Zinkhütte an der Richard-Seiffert-Straße.
In ihrer Sitzung am 21. Februar soll die Bezirksvertretung Süd darüber beraten. Die Stadtverwaltung schlägt nach den Ergebnissen der durchgeführten Bodenproben die jeweils wirtschaftlichste Sanierung vor.
Alleine 900 000 Euro sind für die Sanierung der Anlage „Feierabend“ mit ihren 87 Kleingärten vorgesehen. Dort beträgt die Cadmium-Belastung in den oberen 35 Zentimetern Erdreich 8,1 Tausendstel Gramm je Kilo. Äußerste Schmerzgrenze wären 5,5 Tausendstel. Auch der Toleranzwert für Blei wird mit 426 Tausendstel Gramm in den oberen zehn Zentimetern knapp überschritten, so dass gehandelt werden muss.
Vollaustausch zu teuer
Die Kleingärtner dort lehnen einen Vollaustausch der Böden ab, da sie dazu sämtliche Aufbauten entfernen müssten. Der Vollaustausch aber würde 2,9 Mio Euro kosten. Stattdessen sollen der Anbau von Nutzpflanzen auf drei Hochbeete je Parzelle beschränkt, ein Bodengitter auf Boden und Rasen aufgetragen und der Boden für Zierbeete dort mit 15 Zentimeter neuem Mutterboden überdeckt werden. Einvernehmlich habe man sich, betont die Stadt, mit den Kleingärtnern auf diese Variante geeinigt.
Auf der Anlage „Ährenfeld“ mit ihren 21 Gärten fällt der Aufwand mit 73 000 Euro geringer aus. Dort ist Cadmium das Problem. Von Blei sind nur drei Parzellen betroffen. Auf der Anlage „Biegerhof“ (27 Gärten) geht es nur um Cadmium. Ihre Sanierung soll 62 000 Euro kosten. Gegen Cadmium sollen die Hochbeete helfen, gegen Blei die Überdeckung des Bodens für Zierbeete mit frischem Mutterboden. Die Kosten teilen sich Land (80 %) und Stadt (20 %).