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Die Unternehmen werben mit echtem Hochgeschwindigkeits-Internet, mit „dem schnellsten Internet, das es jemals gab“. Das LTE-Internet per Handynetz soll eine echte Alternative zum Internet per Telefonleitung sein. Die Technik ist bereits überall verfügbar, aber funktioniert das Netz auch schon im Duisburger Süden?
Wir statten einen Laptop mit einem USB-Funkstick aus. In dem Gerät steckt eine kleine SIM-Karte eines Mobilfunkanbieters. Bislang haben in Duisburg nur die Telekom und Vodafone das Netz entsprechend ausgebaut. Beide Anbieter setzen auf die gleiche Technik – und die ist kinderleicht zu bedienen.Für unseren Test laden wir einen etwa vier Gigabyte großen Film (natürlich legal) herunter. Parallel dazu lassen wir eine Software die Geschwindigkeit messen.
Bester Empfang in Wedau
Wir starten in Hüttenheim. Der Balken schlägt bei beiden Anbietern kaum aus. Die LTE-Verbindung ist nicht stabil, wechselt immer wieder zum deutlich langsameren UMTS-Standard mit weniger als 1 Megabit pro Sekunde. Zum Vergleich: Das ist gerade mal so schnell wie die ersten DSL-Leitungen im Festnetz.
Weiter Richtung Ehingen. Hier gibt es keine großen Wohnsiedlungen, das DSL-Netz ist vergleichsweise schlecht ausgebaut. Da könnte LTE eine echte Alternative zu DSL sein. Ist es aber nicht. Die Geräte halten noch nicht einmal die Verbindungen im UMTS-Standard, so als würde das große Stahlwerk der Hüttenwerke Krupp Mannesmann nebenan den ganzen Empfang schlucken. Der Computer prophezeit uns, dass der Film in 18 Tagen heruntergeladen sein wird.
Weiter Richtung Mündelheim und Serm. In Mündelheim leuchtet wieder das blaue Lämpchen für LTE-Empfang am Funkstick auf. Wir schaffen laut Anzeige bis zu 5 Megabit pro Sekunde. Der Film lädt jetzt um ein Vielfaches schneller herunter. Je näher wir an den Rhein kommen, umso schneller wird die Verbindung. Allerdings: Je nachdem um welche Ecke wir gerade biegen, verschwindet der LTE-Empfang auch ganz.
Ähnlich ist das Bild in Serm. Dort fließt das Internet über die DSL-Leitung in der Praxis nur mit 2 Megabit pro Sekunde. 100 Bürger taten sich zusammen und schlossen einen Vertrag mit der Telekom, damit sie das Festnetz ausbaut. Einige werden sich ärgern. Denn für sie könnte LTE, das ja im Endausbau Geschwindigkeiten bis zu 100 Megabit pro Sekunde verspricht, eine echte Alternative sein. In Serm unterscheiden sich Telekom und Vodafone übrigens. Vodafone ist in unserem Test im Moment in vielen Gebieten besser als der magentafarbene Konkurrent.
Auch im ganzen restlichen Süden gelingt es uns, ein LTE-Signal abzugreifen. Wir fahren von Rahm über die Großenbaumer Allee Richtung Norden durch Großenbaum. Je weiter nördlich wir kommen, umso besser ist der Empfang. Vorteil auch hier bei Vodafone. Spitzenwerte von mehr als 16 Megabit pro Sekunde erreichen wir im Kern von Wedau. Bissingheim bietet bei beiden Anbietern im Schnitt 6 bis 8 Megabit pro Sekunde. Buchholz ist ähnlich gut angebunden. Vodafone schwächelt im Test im Kern von Huckingen. Dort ist die Telekom in der Stabilität etwas besser. In Ungelsheim erreichen wir 2-4 Megabit pro Sekunde. Dort ist die Telekom eher etwas schwach.
Fazit: Wer wirklich auf LTE statt DSL setzen will, sollte sich von Bekannten Testgeräte besorgen und in den eigenen vier Wänden ausprobieren. LTE kann technisch eine echte Alternative sein. Im Moment ist der Empfang im Süden noch nicht überall stabil. Die Anbieter versprechen konstanten Ausbau. Achtung: Der Test gibt nur eine Richtung vor. Im Einzelfall können die Geschwindigkeiten von Straße zu Straße sehr unterschiedlich sein.