Großenbaum. .

Heinz Bünk kann man als Vater des Großenbaumer Marktes bezeichnen, er hatte die Idee dazu. Und dieser Markt steht sogar auf „seinem“ Platz. Der Bahnhofs-Vorplatz, auf dem der Wochenmarkt immer Donnerstags stattfindet, ist seit der Umgestaltung 2010 nach dem langjährigen SPD-Ratsherren aus Großenbaum benannt.

Bünk, mit Leib und Seele Großenbaumer, wollte seinen Stadtteil beleben. 1997 kam er deshalb auf die Idee, einen Markt an zentraler Stelle zu etablieren. Die Umsetzung überließ er Klaus Ludwig. Der Käsehändler sprach andere Markthändler an, führte Verhandlungen mit der Stadt über die Sondernutzung und organisierte den Strom.

Marktkunden schauennicht zuerst auf den Preis

Die notwendige Energie für Kühltheken und Licht kam jahrelang aus dem „Schlagbaum“, dem Lokal an der Angermunder Straße. Bei der Umgestaltung des Bahnhof-Vorplatzes wurde ein eigener Stromkasten für den Markt und andere Veranstaltungen installiert.

15 Jahre gibt’s den Markt mittlerweile. Die neun Händler, die dort Woche für Woche stehen, sind von Anfang an dabei. Was dafür spricht, dass sie mit dem Umsatz zufrieden sind. Auch Ludwig selbst verkauft auf dem Heinz-Bünk-Platz. Ein Sortiment von 250 Käsesorten bietet er an. Angefangen beim günstigsten Bergkäse, hundert Gramm für 99 Cent, bis zur Spezialität aus den Schweizer Alpen für 2,28 Euro. „Man muss auch was Preiswertes anzubieten haben“, sagt Siegrid Ludwig, die wir am letzten Donnerstag auf dem Markt antrafen.

Grundsätzlich schauen die Marktkunden nicht zu allererst auf den Preis, aber haushalten müssen die meisten schon. Roswitha Koszuta ist bereit, ein paar Cent mehr für gute Qualität auszugeben. „Ich bin quasi mit Biokost aufgewachsen. Auch wenn das damals noch nicht so hieß“, erzählt die Großenbaumerin. Sie kommt aus dem Schwarzwald, zu Hause gab es Obst und Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten. „Immer ganz frisch und ohne Kunstdünger und Schädlingsbekämpfungsmittel“.

Gleiches hofft sie am Stand von Maren Münster und Dirk Schäfer zu finden. Die beiden Händler aus Rheinberg verkaufen möglichst das Gemüse aus der Region. Klar, dass Orangen und Mangos nicht am Niederrhein wachsen. „Wir bauen zwar nicht selbst an, sondern verkaufen die Ware vom Bauern nebenan.“

Das Bewusstsein für regionale Produkte, die auf kurzem Transportweg zum Kunden kommen, ist nach Beobachtung der Händler gestiegen. Ursprünglich sollte das Sortiment in Großenbaum auf Lebensmittel beschränkt bleiben, längst werden auch Blumen und Textilien angeboten. „Aber jetzt reicht es. Größer werden wollen wir nicht“, blickt Ludwig in die Zukunft.