Duisburg.

Viele Gäste in der Diskussionsrunde der Wedauer SPD waren überrascht: „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das Containerdorf bauen, hat stark abgenommen. Wir hoffen, dass es nicht dazu kommt, geben die Option allerdings nicht auf“, sagte Alfons Olejnik vom städtischen Sozialamt. Er war als Fachreferent ins Seniorenzentrum „Haus am See“ gekommen und erklärte, was die Stadt an der Masurenallee wirklich plant.

Seit Sommer hatten etwa 370 Menschen, vornehmlich aus Serbien und Mazedonien, als Flüchtlinge ihren Weg nach Duisburg gefunden – so viele, wie sonst in einem Jahr. Die Stadt, die für den Winter mit erheblichen Zuzügen von Asylbewerbern gerechnet hatte, sah ihre Unterbringungskapazitäten ausgeschöpft. Fünf Übergangsheime bieten derzeit 500 Plätze. In den 1980er Jahren gab es noch rund 40 solcher Heime in Duisburg. Doch der erwartete Ansturm blieb jetzt aus.

100 freie Plätze in Heimen

„Die Asylbewerberzuweisung hat sich völlig anders entwickelt als im November vorausgesehen“, sagte Olejnik. Viele Familien, die sich aufgrund eines Nachfolgeantrags in der Stadt aufhielten, seien inzwischen wieder in die Heimat zurückgekehrt. „Warum, ist für uns kaum interpretierbar.“ Derzeit gebe es aber wieder mehr als 100 freie Plätze in den Heimen.

„Wenn die Situation so bleibt, werden wir uns für das Containerdorf lediglich eine Baugenehmigung besorgen und diese dann in die Schublade legen.“ Verändere sich jedoch die weltpolitische Lage, könnte auf dem Parkplatz am Ende der Masurenallee – dort wo in den 1990er Jahren schon mal Flüchtlinge untergebracht waren – immer noch ein Containerdorf entstehen. Vorgesehen sind zwei ebenerdige, je 600 Quadratmeter große Bauten für je maximal 60 Menschen. Große nachbarschaftliche Probleme erwarte das Sozialamt nicht, zudem werde es wohl keine Schwierigkeiten geben, möglicherweise anwesende Flüchtlingskinder im Duisburger Süden zu beschulen.

Viele der Anwesenden bei der SPD-Runde nahmen die Nachricht, dass das Dorf vorerst nicht kommt, positiv auf. Die Pläne hatten in den vergangenen Wochen für mächtig Gesprächsstoff in Wedau gesorgt. Alfons Olejnik tat sein Bestes um den Sorgen mit Daten und Fakten entgegenzutreten.

Käme das Dorf doch, dann bliebe aber wohl eine erhoffte Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs aus. Ein solches Heim würde, machte Ratsherr Dieter Lieske (SPD) einige Hoffnungen zunichte, nicht für neue Bushaltestellen sorgen. Dieses Gerücht war in den vergangenen Wochen aufgekommen. „Unser Gesprächsbedarf bleibt“, resümierte Ortsvereins-Chefin Diana Huber nach dem Vortrag und der Diskussion.