Vor 50 Jahren ersetzt Neubau die Notkirche
Wedau. Auch wenn es momentan in Wedauer und Bissingheimer Kirchenkreisen rumort, gibt es dennoch Grund zu feiern. Die Kirche St.Joseph in Wedau wurde am Sonntag 50 Jahre alt. Genau genommen beginnt ihre Geschichte aber lange vor der Weihe am 27. Januar. Eine Ausstellung zum Jubiläum erinnert an die Entstehungsgeschichte der Kirche.
„Bereits 1923 gab es in Wedau eine sogenannte Notkirche an dem selben Ort“, erzählt Christa Schneider (75), die schon immer Mitglied der Gemeinde ist. Diese Notkirche war bald zu klein. Der damalige Pfarrer Josef Wetzel bat das Bistum daher 1958 um die Genehmigung zum Bau einer größeren Kirche. Die Diözese stimmte zu und stellte die Mittel für den äußeren Kirchbau. „Für die Inneneinrichtung musste die Gemeinde allerdings selbst aufkommen“, erinnert sich Schneider.
Die Gemeinde gründete einen Kirchenbauverein, um so den Großteil der Baukosten aufzubringen. Die waren nach heutigen Maßstäben unglaublich niedrig: nur 505 000 DM.
1961, drei Jahre nach der Genehmigung, legten die Gläubigen den Grundstein und die Arbeit begann. Die Ausstellung dokumentiert diese Zeit mit zahlreichen Bildern, auf denen Gerüste und jede Menge Arbeiter zu sehen sind.
Von Bischof Hengsbach geweiht
Am 27. Januar 1963 war es so weit. Bischof Franz Hengsbach erteilte dem Gebäude die kirchliche Weihe. Endlich hatte die Gemeinde eine „richtige“ Kirche.
Über die Jahre veränderte diese sich allerdings. Mehrere Generalüberholungen und Umgestaltungen verliehen der Kirche ihr heutiges Erscheinungsbild. Auch diesen Wandel können Besucher bei der Ausstellung erkunden.
Fotos und auch alte Zeitungstexte belegen nahezu jeden einzelnen Schritt: Sie dokumentieren die Umgestaltung des Kirchturms ebenso wie die des Kirchenraums. „Wir sind froh, dass wir die alten Fotos und Texte haben und auch den jüngeren Gemeindemitgliedern einen Einblick in die Geschichte der Kirche gewähren können“, sagt Schneider.
Durch die Ausstellung scheint allerdings auch die Kirche in einem ganz anderen Licht. Sie lenkt nämlich den Blick der Besucher. Dieser streift nicht nur über die imposante Christusfigur im Chorraum der Kirche, sondern bleibt dort hängen. Der große Korpus in Bronze ist in seiner tadellosen Erscheinung geradezu einschüchternd. Noch ganz neu im Gotteshaus ist der Altar der Seitenkapelle. Er steht erst seit Oktober 2012.