Buchholz. . Die Erneuerung des Fahrstuhls am Bahnhof in Duisburg-Buchholz zieht sich weiter hin. Nachdem Vandalen den Aufzug irreparabel beschädigt hatten, muss nun auch die gesamte Stahlkonstruktion und die Einfassungen im Beton erneuert werden.
Der S-Bahnhof in Buchholz ist nach wie vor eine Baustelle. Der Bahnsteig des ursprünglich barrierefreien Haltepunkts der Deutschen Bahn ist zurzeit nur über die 40 steilen Treppenstufen zu erreichen. Der Aufzug zu den Gleisen ist weiterhin kaputt. Dabei hatte die Bahn im vergangenen Sommer sich das Ziel gesetzt, den neuen Fahrstuhl noch bis Ende des vergangenen Jahres zu installieren.
Bei 300 000 Euro wirdes nicht bleiben
Die Schäden, die Vandalen seinerzeit angerichtet hatten, sind beträchtlich. Sie demolierten den Aufzug so massiv, dass er nicht mehr zu reparieren ist. Mit mehr als 300 000 Euro bezifferte die Deutsche Bahn AG die Neuanschaffung und den Einbau eines Ersatzfahrstuhls. Doch allein dabei wird es nicht bleiben. Die Schäden am S-Bahnhof Buchholz sind offenbar noch viel gravierender als bisher angenommen. Die Bausubstanz ist im Bereich des Fahrstuhlschachts marode. „Es gibt erhebliche Wasserschäden an der Betonschalung und an der tragenden Stahlkonstruktion“, sagte ein Sprecher der Deutschen-Bahn-Niederlassung in Düsseldorf.
Diese Beschädigungen machen den Einbau eines Ersatzfahrstuhls nun noch komplizierter als ohnehin schon. Die Aufzüge zu den Bahnsteigen sind jeweils individuelle Anfertigungen. Weil die Konstrukteure jetzt auch noch in die Bausubstanz der Bahnanlage eingreifen müssen, fällt die Montage schwieriger und kostspieliger aus. Eine weitere Folge ist, dass das Eisenbahnbundesamt den Eingriff in die Bausubstanz einer Prüfung unterziehen muss. „Aus diesem Grund nimmt dies mehr Zeit in Anspruch“, so der Bahnsprecher. Das hat unangenehme Folgen für Bahnreisende, die nicht gut zu Fuß sind. Bis sie in Buchholz wieder mit einen Fahrstuhl nutzen können, wird mindestens noch ein halbes Jahr vergehen. „Frühestens in der zweiten Jahreshälfte können die Bauarbeiten beginnen“, erklärte der Pressesprecher.
Um in Zukunft Vandalismus möglichst zu verhindern, setzt die Deutsche Bahn künftig auf Videoüberwachung. „Wir erhoffen uns davon eine abschreckende Wirkung“, sagte der Bahnsprecher. Auch könnten Kriminelle im Nachhinein für ihre Straftat belangt werden. Ob es etwas hilft? „In Duisburg gibt es ein massives Vandalismus-Problem“, so die Einschätzung der Deutschen Bahn.
Die Bundespolizei Düsseldorf, die für Duisburg zuständig ist, sieht Videoüberwachung nicht als Allheilmittel. Nur wenn dadurch zeitnah Täter ermittelt werden könnten, sei eine Überführung machbar. Wichtiger sei Zivilcourage. Bei Vandalismusvorfällen solle man zwar nicht selbst eingreifen, jedoch die Behörden zu verständigen.