Hüttenheim. .

Zwischen der dichten Dampfwolke ragt er empor, der neue Kamin bei den Hüttenwerken Mannesmann Krupp (HKM). Von außen sieht er schon betriebsbereit aus. Seine Ausmaße lassen erkennen, dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wird. Nur neun Meter niedriger als der Kölner Dom, soll der 148 Meter hohe Turm bald in Betrieb gehen.

Neue Arbeitsplätze

Bevor der Kamin der neuen Kokerei bei HKM seinen Dienst aufnimmt, stehen noch Restarbeiten an. Die Außenhülle ist bereits komplett fertig, nur noch von innen muss eine feuerfeste Schicht aufgetragen werden. Immerhin ermöglicht der aktuelle Bauzustand Besuchern und Fachleuten die Besichtigung der Industrieanlage.

Das Interesse an dem 400-Millionen-Euro-Projekt in Duisburg-Hüttenheim geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Vertreter der Gewerkschaft IG Metall wollten sich am Mittwoch ein eigenes Bild vom Baufortschritt machen. Aufmerksam verfolgen die Arbeitnehmervertreter die aktuelle Entwicklung beim Stahlhersteller. Sowohl was die mit der Bautätigkeiten verbundenen Innovationen aus dem Hause HKM angeht, als auch die Zukunft für viele Arbeitnehmer, deren berufliche Zukunft eng mit der Entwicklung beim Stahlhersteller verknüpft ist, war für sie von großem Interesse.

Die Millionen-Investition, so war die einhellige Meinung, sei ein Glücksfall nicht für Arbeitnehmer in Duisburg und der Umgebung, sondern für die gesamte industrielle Sparte hierzulande. Jürgen Peters, ehemaliger Vorsitzender der IG-Metall sieht die Entwicklung als positives Zeichen zur Sicherung des Industriestandorts: „Wer hier mit 400 Millionen Euro anpackt, der tut dies nicht, um sie wegzuschmeißen.“ Langfristig seien somit Arbeitsplätze gesichert. Die Aussicht, dass mit der Erweiterung insgesamt bis zu 7000 Arbeitsplätze erhalten und bis zu 40 neue für die Berufe Schlosser, Elektriker und Instandhalter geschaffen werden, versetzte die Gewerkschaftler in gute Laune.

Neben dieser Perspektive stimmte das Gesamtprojekt die IG-Metaller optimistisch. Jürgen Witte, Bauleiter beim Großprojekt „Neue HKM-Kokerei“, nahm die Delegation nicht nur mit in die luftigen Höhen des neuen Kamins, sondern gewährte Einblicke in die hauseigene Entwicklung moderner Industrietechnik.

Neue gesetzliche Bestimmungen zwingen HKM dazu, dass niedrige Grenzwerte beim Löschturm eingehalten werden müssen. Der zweite Riese im Gesamtkonstrukt neue Kokerei misst 70 Meter. Schon Anfang nächsten Jahres soll er funktionstüchtig sein. Damit vergrößert sich die Löschkapazität beträchtlich. Sie beträgt 20 000 Kubikmeter. Beeindruckende Zahlen, die tiefen Eindruck bei den Gewerkschaftern hinterließen.