Hüttenheim. .
Die Supermarktdichte hat im Duisburger Süden seit der Eröffnung eines neuen Lidl-Marktes in der vergangenen Woche weiter zugenommen. Entlang der Mündelheimer Straße kämpfen nun vier unterschiedliche Lebensmittelgeschäfte um die Gunst der Kunden. Es herrscht Verdrängungswettbewerb.
Der Bau des vorerst letzten Discounters an der Mündelheimer Straße war nicht unumstritten. Kritiker sahen Stadtteile ohne Nahversorgung im Hintertreffen. Zählt man den Rewe-Markt noch zu „Aldi“ und „Netto“ hinzu, tummeln sich in einem Umkreis von ca. 200 Metern die einzigen Supermärkte weit und breit.
Qual der Wahl
Vier Tage nach der Eröffnung ist das Interesse der Kunden ungebrochen groß. Auf dem noch jungfräulich anmutenden Asphaltparkplatz klebt kein einziges Kaugummi. Montagnachmittag sind die Stellplätze weit davon entfernt, überfüllt zu sein. Dennoch: Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Manche der Kunden nehmen sogar ein weitere Anreise auf sich. Heinrich Bruck ist nur wegen des Supermarktes von Buchholz nach Hüttenheim gekommen. „Zwar gibt es bei uns auch einen Lidl, aber der ist viel kleiner“, meint der Rentner. Wie der Buchholzer sind viele zum ersten Mal hier. „Ich kaufe jetzt mal einfach hier ein, weil’s billig ist“, sagt ein Handwerker.
Ein anderes Ehepaar begrüßt die Ansiedlung eines weiteren Discounters. „Jetzt haben wir noch eine größere Auswahl“, sagen Gundula und Rainer Donath. Das sieht Martina Huse ähnlich: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Wenngleich: „Als Ungelsheimerin würde ich mir für die Älteren direkt im Ort einen Supermarkt wünschen.“
Und was sagt der bestehende Einzelhandel? Rewe-Kaufmann Toralf Schwinning ist seit mehr als 20 Jahren an der Mündelheimer Straße ansässig. Erst in diesem Jahr hat der 46-Jährige nach einer Millionen-Investition in sein Geschäft Neueröffnung gefeiert. Gegen die drei Discounter sieht er sich gut gewappnet. „Mit unserer persönlichen Note heben wir uns ab.“
Als vor mehr als zehn Jahren „Aldi“ in die Nähe seines Standortes zog, habe er darin sogar einen Nutzen gesehen. Kunden hätten damals häufiger über den noch weiten Weg ans andere Ende der Mündelheimer Straße geklagt (Hier befindet sich nun die Drogerie Rossmann). Jetzt seien sie zufriedener. Doch den dritten Discounter empfindet er als überflüssig. „Diese Verdichtung führt zu einer Überversorgung“, meint der Geschäftsmann.