Huckingen. . Die 30. Ausgabe des Huckinger Weihnachtsmarktes im Steinhof war ein Erfolg. Die Kunden bummelten im Trockenen durch die Halle. Und draußen brachte der Schützenverein in Rekordzeit Christbäume unters Volk.

Eines gleich vorweg: Es gibt warmen Glühwein und leckere, heiße Bratwurst – so wie es sich für einen Weihnachtsmarkt gehört. Dennoch unterscheidet sich der Besuch auf dem von den Huckinger Schützen organisierten Huckinger Festmarkt am Wochenende für die Besucher von denen anderer Märkte. Die Mehrzahl der Stände ist traditionell im beheizten Festsaal des Steinhofes aufzufinden. Ein Weihnachtsmarkt, auf dem niemand frieren muss.

Plaudern und Gehäkeltes

Die Besucher genießen die fast dorfähnliche Atmosphäre. „Wo sonst hat man die Möglichkeit alle Stände bei jedem Wetter zu besuchen? Sturm und Regen sind doch hier egal“, sagte eine Besucherin aus Buchholz. Viele schlendern daher sogar im Pullover durch den großen Saal – die Winterjacke über den Arm geschwungen – und genießen eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen im Steinhof-Café.

Ebenfalls in leichter Kleidung – und nicht dick eingepackt, wie auf anderen Weihnachtsmärkten – stehen die Verkäufer hinter ihren Ständen. „Für mich ist es ideal hier“, sagt Gisela Trocha, die gehäkelte Deko-Artikel verkauft. „Woanders muss ich eine Plane über meinen Stand spannen, hier ist alles viel unkomplizierter.“ Nicht nur das gefalle der Rentnerin. Dadurch dass es warm und trocken ist, komme sie öfter mit den Kunden ins Gespräch: „Viele bleiben halt länger vor meinem Stand stehen und plaudern mit mir.“

Und so dauert es nicht lange, bis wieder eine Besucherin sich über die Artikel, an denen Trocha das ganze Jahr über arbeitet, erkundigt und schließlich eine gehäkelte Blume kauft. Ohnehin scheint der Huckinger Weihnachtsmarkt ein perfekter Treffpunkt für einen Schwatz zu sein. Überall plaudern Besucher und Verkäufer miteinander – und zwar nicht nur über die vielen, häufig selbsthergestellten Artikel, sondern auch über Weihnachten ganz allgemein oder sogar Politik. Ein Gospelchor und das Musik- und Hörner-Corps Wanheim stimmen festliche Lieder an.

Ein weiterer Höhepunkt des Markts ist der traditionelle Weihnachtsbaumverkauf. Vor dem Eingang des Steinhof stehen zahlreiche Nordmanntannen und Fichten bereit und warten auf ihre neuen Besitzer. Mitglieder des Schützenvereins verkaufen die Bäume für einen guten Zweck: Der Erlös kommt zum Teil einem Waisenhaus in Brasilien zugute.

Am Baumverkaufsstand herrscht Hochbetrieb. Mit der Bratwurst in der Hand suchen sich Gäste den richtigen Baum aus und schieben diesen dann durch das Netzgerät. Die Tannen werden im Dauertakt gekauft. „Von unseren 360 Bäumen sind nicht mehr viele da“, sagt Holger Arendt, Vize-Vorsitzender des Schützenvereins bereits am Mittag. „Ich denke, die gehen heute alle weg.“