Tupperparty für Homosexuelle im Pfarrheim St. Judas Thaddäus in Duisburg
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Duisburg.. Die homosexuellen MSV-Fans “Rainbow Zebras“ hatten zu einer Tupperparty im katholischen Pfarrheim St. Judas Thaddäus eingeladen. Für Pfarrer Roland Winkelmann habe nichts dagegen gesprochen, da für ihn nicht die homosexuelle Veranlagung eine Sünde sei, sondern nur die praktizierte Homosexualität.
Liebevoll haben die Aussteller ihr Töpfe und Töpfchen mit und ohne Ausguss und in den verschiedensten Variationen auf einer lila Tischdecke ausgebreitet und sie mit Schoko-Kügelchen garniert. Die homosexuellen MSV-Fans „Rainbow Zebras“ haben zur Tupperparty eingeladen. Veranstaltungsort der Verkaufsveranstaltung ist ausgerechnet das katholische Pfarrheim St. Judas Thaddäus.
Aber Pfarrer Roland Winkelmann hat keine Probleme damit. „Die Äußerungen des Bischofs damals waren etwas unglücklich“, sagt er und begründet, warum man den Saal an die „Rainbow Zebras“ vermietet hat: „Nicht die Veranlagung ist Sünde, sondern nur die praktizierte Homosexualität.“ Von daher habe nichts dagegen gesprochen.
Schwulendemo beim Bischof
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Nach Ansicht von Winkelmann leistet die Kirche auch nicht dem homosexuellen Zusammenleben Vorschub, wenn sie ihnen indirekt die praktische Haushaltsführung mit Tupperware erleichtert. „Vielleicht führen sie ja alle Single-Haushalte“, sagt der Pfarrer. Und selbst wenn Homosexuelle zusammen wohnen sollten: „Ich guck’ da nicht genau hin.“
Es wäre ja das Letzte, wenn man jemanden wegen seiner Veranlagung ausgrenzen würde, gibt er zu bedenken. „Die Leute schaden ja niemandem.“ Deshalb habe es keinen Grund gegeben, ihnen die Party zu verwehren.
Etwas distanzierter ist da Winfried Dollhausen, Pressesprecher des Bistums. „Die Veranstaltung ist von hier aus nicht zu bewerten“, sagt er. Ob es besonders glücklich sei, eine Tupperparty, eine kommerzielle Veranstaltung, im Pfarrheim zuzulassen, müsse die Pfarrei entscheiden. „Da muss die Pfarrei sich erklären.“
Homosexualität nach kirchlicher Lehre Sünde
In Sachen Homosexualität gelte: „Das Ausleben ist nach kirchlicher Lehre Sünde.“ Aber die Menschen seien so, wie Gott sie erschaffen habe. „Keiner kann was dazu.“ Das habe der Bischof damals auch klargestellt. Deshalb würden sich Ausgrenzung und Diskriminierung verbieten.
Auch der Bischof suche den Dialog mit Homosexuellen, aber nicht über Tupperpartys. Insgesamt gelte: Über den Umgang mit dem Thema entscheide nicht der Bischof, sondern Rom. Einer Gemeinde sei jedenfalls daran gelegen, sich anderen gesellschaftlichen Gruppen zu öffnen. „Mit dem Thema sollte man sensibel umgehen“, mahnt Dollhausen.
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