Süd. . Der Großbrand in Krefeld hat einen Riesenschaden verursacht. Alleine 6500 Autos mussten nach dem Großbrand im Düngemittel-Lager von Compo zum Teil aufwändig gereinigt werden. Die Versicherung hat bereits viele Schäden reguliert. Sie haftet auch für den Produktionsausfall – selbst wenn Compo Schlamperei beim Brandschutz nachzuweisen ist.

Erst regnete es Asche, dann Geld. Nach dem Großbrand im Düngemittellager von Compo sind nach Angaben der Versicherer schon viele Schäden reguliert. „Insgesamt sind bereits mehrere hundert Schadenmeldungen von Privatpersonen und Firmen eingegangen“, sagt Allianz-Sprecherin Heidi Polke. Der Versicherer kommt gemeinsam mit anderen Mitgliedern eines Konsortiums für die Schäden, die durch den Brand entstanden waren, auf.

Zur Gesamthöhe der Leistungen wollen sich weder die Allianz noch Compo selbst äußern. Es ist aber davon auszugehen, dass der Brand Reinigungskosten in Millionenhöhe verursacht hat. Alleine die Säuberung von 6500 verdreckten Au­tos kostete je nach Fahrzeug bis zu 200 Euro. Dazu kamen Reinigungskosten für komplett verdreckte Grundstücke. Spezialfirmen kamen zum Einsatz.

Produktion liegt weiter lahm

Der Sachverständige Rudolf Feindt rückte mit einer ganzen Mannschaft Gutachter an. Die Experten überprüften alle Autos mit dem Mikroskop. „Auch nach der Reinigung noch einmal“, wie Feindt betont. Das Ingenieurbüro hatte es bei der Schadensaufnahme auch mit Trittbrettfahrern zu tun, die – laut Feindt – unberechtigt Schäden geltend machen wollten. „Damit muss man umgehen. Das ist unser Job.“

Die Ascherstücke macht der Ingenieur als Gewebereste von der Dachhaut der 100 Jahre alten Holzhalle im Krefelder Hafen aus. Besonders viele Stücke gingen auf dem Gelände der Firma Sona in Wanheim nieder. Dort parkten Autos auf dem Hof. Mitarbeiter Detlef Schmidt lobt die schnelle Reaktion des Ingenieurbüros. Lediglich mit der Reinigung klappe es nicht ganz so schnell: „Ich renne schon drei Wochen hinter dem Termin her.“

Gleichzeitig kämpft Compo darum, die Produktion wieder aufnehmen zu können. Ganz so einfach wird das nicht funktionieren. „Für die Fortsetzung des Betriebes ist eine gutachterliche Prüfung erforderlich“, sagt Bezirksregierungs-Sprecherin Marielle Erb. Sollte Compo die abgebrannten Lager-Hallen wieder aufbauen wollen, müsse ein neues Genehmigungsverfahren gestartet werden.

Das Versicherungskonsortium um die Allianz wird wohl sehr sicher alle Schäden an der Halle übernehmen, auch die Kosten für den Produktionsausfall tragen. Wohl auch, falls Compo fahrlässig mit dem Brandschutz war. Allianz-Sprecherin Polke: „Zu möglichen behaupteten Verstößen gegen die Störfallverordnung möchten wir keine Stellungnahme abgeben.