Huckingen. .

Nein, er hat nichts mit dem fast gleichnamigen Spielzeuggeschäft in der Innenstadt zu tun. „Das werde ich ganz oft gefragt. Aber leider sind wir nicht verwandt.“ Was Nico Roßkothen vor allem in jüngeren Jahren sehr bedauerte. Mittlerweile ist der Schülersprecher des Mannesmann-Gymnasiums dem Spielwaren-Sortiment entwachsen. Der 18-Jährige baut im nächsten Jahr sein Abitur. Er gehört zum Doppeljahrgang.

Müsste er sich nicht eigentlich voll und ganz aufs Abi konzentrieren anstatt die Interessen der Schüler zu vertreten? „Ja, eigentlich schon. Aber bei Schulen unserer Größenordnung kann man den Kreis der Schülersprecher erweitern, so dass wir uns die Arbeit teilen können“. Neben Nico Roßkothen sind Stellvertreter Florian Tiede (17) und zwei Schüler der Jahrgangsstufe zehn Ansprechpartner für die rund 1400 Mannesmann-Gymnasiasten.

Die Motivation, den Job als Schülersprecher zu übernehmen: „Mein Gerechtigkeits-Empfinden“, sagt Nico. Er will vermitteln, notfalls Schwächeren helfen, ihre Interessen zu vertreten. Was natürlich seinerseits ein gewisses Selbstbewusstsein voraussetzt, das der Schülersprecher durchaus ausstrahlt.

Fähigkeiten, die ein Schülersprecher braucht: „Auf jeden Fall Teamgeist.“ Den hat er sich in vielen Jahren als Pfadfinder angeeignet. In der katholischen Jugendbewegung hat der Buchholzer auch gelernt, Verantwortung zu übernehmen, zum Beispiel als Gruppenleiter.

Heimatgefühl: „Ich identifiziere mich mit meiner Schule. Ich bin daran interessiert, was dort passiert. Und das möchte ich auch in gewisser Weise mitgestalten.“ Dass die Schul-T-Shirts so gut verkauft werden, führt Nico darauf zurück, dass auch andere Schüler dieses Zusammengehörigkeitsgefühl empfinden. Eine Schuluniform würde ihm allerdings zu weit gehen. „Ich glaube auch, dass die meisten Schüler bei uns keinen Bock darauf haben“.

Stichwort G8: „Das ist eine schwierige Konstellation. Es bestand eine gewissen Rivalität zwischen den Zwölftklässlern und denen aus der 13. Eigentlich echt schade“.

Mitsprache: „Es gibt schon Möglichkeiten, die Belange der Schüler vorzutragen, zum Beispiel in der Schulkonferenz“. Als Erfolg verbucht er, dass die Busse der DVG inzwischen um 13.25 Uhr vor der Schule halten. „Wir haben durchgesetzt, dass der Fahrplan dem Schulschluss angepasst wird“.

Privilegien: Genießt man solche als Schulsprecher? „Man hat schon einen guten Draht zu vielen Lehrern. Aber ich glaube nicht, dass sich das auf die Noten auswirkt“.

Empfehlung für den Nachfolger: „Man sollte daran arbeiten, die einzelnen Schülervertretungen in Duisburg besser zu vernetzen. Davon können alle profitieren.“

Zukunft: „Nach dem Abi überlege ich Lehramt für Sekundarstufe II zu studieren oder zur Kripo zu gehen“. Nico Roßkothen schließt auch nicht aus, sich politisch zu engagieren. Auf eine Partei will er sich noch nicht festgelegen.