Mündelheim.

Zwischen Bund und Land gibt es zur Zeit ein Schwarzer-Peter-Spiel um die Vorplanung der verlängerten Autobahn 524 von Serm bis Krefeld. Der Bund sagt, das Land habe die nötigen Arbeitsschritte noch nicht abgeschlossen. Deshalb könne man sich in Berlin noch nicht auf die bevorzugte Variante festlegen. Das Land dagegen sieht längst den Bund am Zuge.

Maßgeblich ist der Bedarfsplan des Bundes für die Fernstraßen. Er wird vom Bundestag als Gesetz beschlossen. Und danach darf der Abschnitt zwischen Serm und Krefeld zwar geplant, aber noch nicht gebaut werden. Denn dazu fehlt die höchste Einstufung, mit der auch gleichzeitig die Bereitstellung der nötigen Gelder verbunden ist.

So konnte nach dem laufenden, bis 2015 gültigen Bedarfsplan bislang nur eine so genannte Linienbestimmung durchgeführt werden. Zuständig dafür ist der Landesbetrieb Straßen NRW. Dort wurden verschiedene Varianten erarbeitet was die Mitbenutzung oder den Ersatz der alten Uerdinger Rheinbrücke angeht oder die Streckenführung bei Mündelheim, zum Beispiel tiefliegend mit und ohne Deckel. „Die hierzu erforderlichen Untersuchungen wurden vom Land NRW in mehreren Varianten durchgeführt, sind jedoch noch nicht abgeschlossen“, erklärt dazu Ingo Strater, Sprecher des Bundes-Ministeriums. Folglich könnten auch noch keine detaillierteren Aussagen dazu gemacht werden.

Das sieht Joachim van Bebber, zuständiger Planer beim Landesbetrieb, etwas anders: „Wir haben alle Untersuchungen gemacht. Es steht noch die Entscheidung des Bundes über die von ihm bevorzugte Variante aus“, hält er dagegen.

Indessen sind längst die Vorarbeiten für den 2015 aufzulegenden neuen Fernstraßenbedarfsplan angelaufen. Und dabei, so heißt es aus Berlin, werde auch dieses Projekt in Abstimmung mit Ländern und beteiligten Kommunen wieder neu bewertet. Kosten und Nutzen oder der Umweltschutz seien dabei wichtig. Bislang steht einem Weiterbau bis zur A 57 in Krefeld das Nein des dortigen Stadtrates entgegen. Die Zukunft des Projekts ist nach Einschätzung van Bebbers völlig offen. Gerüchte, der Weiterbau sei schon vom Tisch, wollte auch er nicht bestätigen.