Wedau. . Die Stadtverwaltung hat jetzt einen Kompromissvorschlag zum Grundstücksverkauf am Wambachsee vorgelegt. Das Grundstück am See soll frei zugänglich bleiben. Der hintere und größere Teil soll trotzdem verkauft werden. Die Bürgerinitiative regiert in einer ersten Stellungnahme zurückhaltend.

Der Seezugang soll frei bleiben. Der hintere Teil des Grundstücks am Wambachsee soll an einen Privatmann verkauft werden. Das ist der Kompromissvorschlag, den Oberbürgermeister Sören Link am Mittwochnachmittag den Vertretern der Bürgerinitiative gegen den Grundstücksverkauf am Wambachsee unterbreitete.

„Der Seezugang wird nicht bebaut“, sagt Stadtsprecherin Anja Huntgeburth nach dem Treffen. Es sei aber ein „berechtigtes Interesse“ der Stadt, das restliche Grundstück zu verkaufen.

Bürgerinitiative wenig begeistert

Das sieht die Bürgerinitiative auch nach dem Gespräch anders. „Im Grunde genommen ist es kein Kompromissvorschlag“, sagt Sprecher Hans-Jürgen Lehmann. Der Oberbürgermeister habe kaum mehr als eine Absichtserklärung abgegeben. Es gehe um viele Details, die noch völlig ungeklärt seien. „Es ist offen, wie die Bürger das Grundstück betreten können“, sagt Lehmann. Er geht von einem etwa 3200 Quadratmeter großen Baugrundstück aus. Dann blieben noch etwa 1800 Quadratmeter im Seebereich frei. Die Stadtverwaltung will sich zu genauen Größen nicht äußern.

Ob das Grundstück ohne den Seezugang überhaupt noch verkäuflich ist, ist offen. Auch dazu wolle sich die Stadt zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern, sagt Huntgeburth. Auch der mögliche Verkaufpreis ist offen. Fürdas komplette Grundstück hatte die Stadt mit etwa einer Million Euro Einnahmen gerechnet. Die Bürgerinitiative witterte Mauschelei, weil der Quadratmeterpreis von 200 Euro nur halb so hoch sein sollte wie der Quadratmeter-Verkaufspreis anderer Grundstücke in direkter Nachbarschaft.

Lehmann und seine Mitstreiter wollten den Kompromissvorschlag am Mittwochabend den anderen Mitgliedern der Bürgerinitiative unterbreiten und besprechen, wie jetzt weiter vorgegangen wird. Bei Redaktionsschluss war noch offen, wie die anderen Mitglieder den Plan bewerten.

Es sei weiter offen, ob die Bürgerinitiative gegen den ablehnenden Ratsbeschluss klagen wird. Am 5. November endet die Einspruchsfrist. Die Bürgerinitiative hat die Kanzlei Bohl & Collegen mit der Vorbereitung beauftragt. Hans-Jürgen Lehmann sagt, dass er sich ärgere, weil der Kompromissvorschlag nicht dem Auftrag des Stadtrates entspreche. Es sei doch darum gegangen, dem Interesse der 15 956 Bürger gerecht zu werden, die ihre Unterschrift gegen den Verkauf abgegeben hatten. Dennoch: „Ich bin nach wie vor positiv gestimmt, dass wir noch gemeinsam weiterkommen.“