Huckingen. .

Das neu gegründete Bildungs-Beratungs-Zentrum am Bertolt-Brecht-Berufskolleg will Ansprechpartner für Jugendliche aus dem ganzen Süden sein, um ihnen den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu erleichtern.

Für den Süden ist es ein Pilotprojekt und die Verantwortlichen werden viel Mühe damit haben, Jugendliche von sich selbst zu überzeugen. Denn seit Jahren hören sie Sätze wie „Ohne Top-Zeugnisse brauchst du dich gar nicht erst irgendwo bewerben“ oder „Es gibt einfach keine Arbeit“. Diese Mantras, sagt Martin Behnisch-Wittig, hätten viele Jugendliche im Kopf. „Die denken, das schaffe ich eh nicht.“ Mit der Konsequenz, dass sie nicht aktiv werden und vielen Firmen Nachwuchs fehlt. „Wir wollen ihnen Mut machen.“

Behnisch-Wittig ist Beratungslehrer am Bertolt-Brecht-Berufskolleg und hofft, dass das „Bildungs-Beratungs-Zentrum“ (BBZ) die Erwartungen erfüllt. Fest steht: Im Duisburger Norden, vor allem aber in Rheinhausen, haben sich die BBZ bewährt. Nun gibt es auch im Süden eines. Freitagnachmittag fiel im Berufskolleg der, wie es so schön heißt, offizielle Startschuss.

Alles unter einem Dach

Die Idee der BBZ entstand 2010 in Rheinhausen. Im Februar zog der Norden nach, jetzt hat auch der Süden ein BBZ. „Es geht darum, den Übergang von der Schule zur Uni, in die Ausbildung oder in eine andere Schulform zu erleichtern“, sagt Eva Kaewnetara von der Bildungsholding. Es gebe schon diverse Angebote, die sich dieser Aufgabe annähmen. Das BBZ solle die koordinieren. Der neue Ansatz besteht auch darin, dass das BBZ nicht nur die Schüler des Bertolt-Brecht-Berufskollegs berät, sondern allen Jugendlichen und Eltern im Süden offen steht. Vor allem vom Mannesmann-Gymnasium und der Realschule Süd, den Brecht-Nachbarn im Schulzentrum Biegerhof, werden sich Schüler beim BBZ beraten lassen. Das Berufskolleg wünscht sich jedoch eine noch weitere Ausweitung.

Nicht alles ist wirklich neu

Die Bündelung der Angebote im BBZ ist neu, die einzelnen Angebote nicht allesamt. „Wir Beratungslehrer haben schon regelmäßige Beratungszeiten“, so Behnisch-Wittig. Die erste Aktion, mit der sich das BBZ ins Gespräch bringen wollte, war ein „Initiativtag Ausbildung“, bei dem sich Freitag viele Betriebe – von HKM über die Sparkasse bis zu mehreren Hochschulen – im Berufskolleg präsentierten. „Wir wollen die Schüler zum Nachdenken bringen: Was will ich eigentlich machen?“, sagt Behnisch-Wittig. Die Zeit dränge schließlich angesichts der doppelten Abitur-Jahrgänge 2013. Und wenn sich einer wenig zutraue und sich deshalb gar nicht bewerbe, sei damit ja weder den Betrieben noch den Jugendlichen geholfen.