Wedau. . Emfpangsgebäude verkauft. Duisburger Firma will dort Büro einrichten

Es tut sich was in Wedau. Seit Jahren gammelt der alte Bahnhof an der Wedauer Brücke vor sich hin. Jetzt hat die Duisburger Firma Rauwest das Empfangsgebäude von der Bahn gekauft. Das Unternehmen will den ehemaligen Bahnhof sanieren und dann mit den eigenen Büros vom Duisburger Hauptbahnhof nach Wedau umsiedeln.

„Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr grünes Licht bekommen, dann reichen wir den Bauantrag ein“, sagt Andreas Blum, einer der beiden Geschäftsführer von Rauwest. Denn ein Bahnhofsgebäude muss erst entwidmet werden, ehe man es anderweitig nutzen kann – ähnlich wie bei Kirchen. Seit einigen Monaten liegt ein entsprechender Antrag beim Eisenbahnbundesamt.

Es wird Zeit, dass endlich etwas geschieht. Das stillgelegte Bahnhofsgebäude erweist sich als schlechte Visitenkarte an exponierter Stelle – sichtbar für die vielen Autofahrer, die von der A 3 in den Duisburger Süden abbiegen.

Das Haus war einmal sattgelb, mittlerweile kann man es nur noch dreckig nennen. Die Fassade ist mit Graffiti beschmiert, die Fenster sind eingeschlagen. Nur die Stellen, die die Sprayer nicht erreichen konnten, sind frei davon, sehen aber auch nicht besser aus. Bahnkunden, die auf die Regionalbahn 37 zum Duisburger Hauptbahnhof oder umgekehrt Richtung Entenfang warten, sind gut beraten, den Blick zum Wedauer Wasserturm zu wenden.

Die Bahnhofshalle wird längst nicht mehr genutzt. Die Eingangstür ist verriegelt. Die Bahn hat den Zugang zu den Gleisen 200 Meter weiter die Bissingheimer Straße hinunter gelegt.

Rauwest will das Eingangsgebäude erhalten. Der Gebäudeteil über den Gleisen befindet sich weiter im Besitz der Bahn. Er soll abgebrochen werden, und zwar im Zuge einer so genannten Schattenbaustelle. Die Abrissbirne rollt erst an, wenn Arbeiten an den Gleisen oder Oberleitungen ausgeführt werden. Dann muss die Strecke nur ein einziges Mal für den Zugverkehr gesperrt werden.

Rauwest arbeitet geschäftlich eng mit der Bahn zusammen. Die Firma, die sich auf Flächenrecycling und Altlastensanierung spezialisiert hat, bereitet Bahnschotter auf und recycelt Bahnschwellen aus Beton oder Gleise. Zur Zeit sind fünf Festangestellte im Aurelis-Gebäude am Hauptbahnhof, wo auch die Bundespolizei angesiedelt ist, beschäftigt.

In Wedau plant Rauwest, die Zahl der Mitarbeiter aufzustocken. Weiterer Büroraum soll an Firmen der Baubranche, etwa Ingenieurbüros, vermietet werden.