Großenbaum. . Stadt-Tochter schickt nach unserem Bericht Küchenhilfen an Gesamtschule-Süd. Eltern und Lehrer wollen Personal unterstützen. Erklärung für Misere: Gesellschaft für Beschäftigungsförderung fehlen selbst die Auszubildenden in der Lehrküche.

Der Mensa-Betrieb in der Gesamtschule Süd ist vorerst gesichert. Schulleitung und die Stadt-Tochter GfB einigten sich gestern auf einen Übergangsplan. Allerdings wird der Betrieb dauerhaft nicht mehr alleine mit Auszubildenden und Umschülern aufrecht zu erhalten sein. Der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung fehlen die nötigen Kräfte.

Schulleiter Alois Wollny zeigt sich äußerst erleichtert. „Es war ein konstruktives Gespräch. Man hat uns zugesichert, dass die Verpflegung gewährleistet bleibt.“ Anfang der Woche hatte das noch ganz anders ausgesehen. Koch Klaus Hebing hatte auf einmal nur noch Unterstützung von ein bis drei Kräften. Vorher hatte er mit zehn bis zwölf Kräften täglich 600 Essen gekocht. Warum auf einmal akute Personalknappheit herrschte, das erfuhr auch der Schulleiter nicht.

Entschuldigung für Pannebei der Kommunikation

„Die Kommunikation hätte besser funktionieren können“, sagt GfB-Geschäftsführer Lothar Krause. „Dafür müssen wir uns entschuldigen.“ Es sei aber keinesfalls so, dass die GfB einfach Kräfte aus der Küche abgezogen habe. Es fehle schlichtweg Personal. Und das aus verschiedenen Gründen.

Das Problem erklärt sich über die Struktur der Gesamtschul-Mensa. Die Küche ist ein reiner Ausbildungsbetrieb. Hier schult die GfB Arbeitslose zu Fachkräften, damit sie später in einem echten Betrieb in Lohn und Brot kommen. Koch Klaus Hebing ist der einzige dauerthaft Angestellte.

Der Bedarf an den angebotenen Ausbildungsplätzen scheint abzunehmen. „Ein klassischer Auftrag der Küche Süd ist die Ausbildung zum Koch“, erklärt der zweite Geschäftsführer Ingo Schachta. Die Stelle sei aber zuletzt 2008 von der Arbeitsagentur ausgeschrieben worden. Seitdem seien nur noch Umschüler im Einsatz. In den vergangenen Monaten verschäfte sich die Situation. Zwei Umschüler wurden fertig, zwei weitere traten nicht an. Einen weiteren Ausbildungsgang bekam die GfB nicht finanziert.

Nachdem das Thema jetzt öffentlich wurde, reagiert die GfB. Zwei Mitarbeiter aus dem Catering helfen aus. Montag soll eine Spülkraft anfangen. Bei Schulleiter Wollny hat sich eine Mutter gemeldet, die helfen will. Der Förderverein denkt darüber nach, Personal anzustellen. Das könne die GfB selbst nicht, betonen die Geschäftsführer. Weil es dem Auftrag widerspreche und weil dann das Essen teurer werden müsse.

Geht’s langfristig weiter? Lothar Krause: „Wir haben weiter ein großes Interesse, den Küchenbetrieb aufrecht zu erhalten. Ich bin sicher, dass wir auch im Jahr 2013 noch einen Ausbildungsgang haben.“