Duisburg. Auf dem katholischen Friedhof in Huckingen gibt es keine Toiletten, weshalb Nachbarn schon häufiger von Beerdigungsgästen gefragt wurden, ob sie deren Toilette nutzen dürften. Der nachträglich Einbau eines WCs in der Kapelle koste die Gemeinde aber zu viel Geld und sei nicht finanzierbar.
Gleich zweimal hatte sie Beerdigungsgäste im eigenen Garten stehen. Wie dringlich das Bedürfnis nach einer Toilette auf dem katholischen Friedhof an der Raiffeisenstraße ist, das betont jetzt Nachbarin Charlotte Glow.
Die Seniorin hält sich häufig in ihrem Garten auf. Ihr Grundstück an der Raiffeisenstraße grenzt direkt an den Friedhof. In den vergangenen Monaten, so berichtet sie, habe sie ihre private Toilette gleich zweimal als Ersatz zur Verfügung stellen müssen. „Im vorigen Jahr war es eine junge Frau, die schwanger war und der es sichtlich nicht gut ging, die dringend darum bat, einmal austreten zu dürfen.“ Und erst vor ein paar Wochen sei ein altes Ehepaar, der Mann an Krücken, in ihren Garten gekommen, wobei die Frau für ihren Mann darum gebeten habe. Das Ehepaar war von weit her zu einer Beerdigung angereist, war verspätet, und der behinderte Mann habe nach der langen Autofahrt dringend gemusst.
Auf Kritik eines Lesers aus Rheinhausen hatte die Pfarrgemeinde St. Judas Thaddäus erklärt, ein nachträglicher Bau an der Friedhofskapelle sei wegen des langen Kanalrohres, das in Richtung Raiffeisenstraße verlegt werden müsste, wirtschaftlich nicht darstellbar. Die Friedhofsgebühren für alle vier katholischen Friedhöfe der Gemeinde würden dann stark steigen. Man prüfe aber, ob für dringende Notfälle eine Chemie-Toilette aufgestellt werden könne. Denn auch die Friedhofsgärtner müssen zum Firmensitz in Wanheim, wenn sie mal müssen.