Wanheim/Huckingen.

Im März waren auffällig hohe Dioxin-Staubniederschläge gemessen worden. Zusätzliche Probe-Entnahmegeräte für eine künftig feinere Diagnose.

Die Umweltbehörden rätseln immer noch über die Ursachen für die örtlich stark erhöhten Dioxinwerte im März. Auf entsprechende Anfrage der Redaktion teilte das zuständige Dezernat der Bezirksregierung Düsseldorf jetzt mit: „Sämtliche Analysen können uns nicht mit Sicherheit sagen, wer Verursacher war.“ Indessen sind die verdächtigten Firmen, die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) und Befesa Zink in Wanheim, in unterschiedlichem Maß bereit, die Problematik zu erläutern.

Udo Kalina, Umweltbeauftragter bei HKM, weiß auf Nachfrage der Redaktion zu berichten, die Landesanstalt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) habe jetzt Vorkehrungen getroffen, um zusammen mit den Dioxinen künftig auch Schwermetalle erfassen zu können. Bei einem weiteren Vorfall könnten dann genauere Rückschlüsse auf den Verursacher gezogen werden. „Es werden zusätzliche Probe-Entnahmegeräte aufgestellt“, so der Umweltbeauftragte. Bernd Hamacher, Sprecher der Bezirksregierung, hatte schon im Juli erklärt: „Deutliche Un­terschiede zwischen Befesa- und HKM-Stäuben sind zum Beispiel bei dem Element Zink zu erwarten.“ Darauf wird die Diagnostik demnach abgestellt.

„Die Erhöhung 2011 war eher nicht auf HKM zurückzuführen, soweit uns bekannt“, so Umweltbeauftragter Kalina weiter. Der Vorfall vom März sei weiter ungeklärt. Es seien, soweit er wisse, seitdem aber auch keine neuen Auffälligkeiten aufgetreten.

Sollte das doch der Fall sein, würden die dreijährlichen Messungen bei HKM kurzfristig wiederholt, also vorgezogen. Kalina: „Sie haben zuletzt vor knapp einem Jahr stattgefunden – ohne Auffälligkeiten.“ Wenn überhaupt, so der Umweltexperte, dann könnten sie von der Sinteranlage stammen. „Alles andere kann ausgeschlossen werden.“ Und das gilt auch für mögliche Transportpannen. „Die Stäube, die wir ausliefern, haben keine so hohen Konzentrationen.“ HKM beliefert damit die Kupferhütte in Hochfeld.

Die Bezirksregierung hatte im Juli auch erklärt, nach der festgestellten Zusammensetzung der Stäube komme eher HKM als Befesa in Betracht. Trotzdem gab sich Befesa-Zink-Geschäftsführer Eckhard von Billerbeck jetzt kurz angebunden: „Alle drei Jahre finden bei uns Abnahme-Messungen der Emissions-Messeinrichtungen statt“, erklärte er auf Anfrage. „Dabei hat es zuletzt keine Auffälligkeiten gegeben.“

Und über die Ergebnisse der im Frühjahr gezogenen Proben durch die Lanuv sei man bis heute offiziell nicht informiert, sagt von Billerbeck. Besondere betriebliche Vorkommnisse als Ursache schloss er aus. „Bei uns findet eine jährliche Funktionsprüfung der Messeinrichtungen statt.“ Auch gingen die Messdaten ständig direkt an die Bezirksregierung.