Ungelsheim. .

Man kann es kaum glauben: Am Samstag soll das neue Gemeindezentrum der Evangelischen Auferstehungskirche Duisburg-Süd an der Blankenburger Straße offiziell eröffnet werden. Noch sägen, hämmern und kleben die fleißigen Handwerker - und das bei tropischen Temperaturen. Eines kann man auf jeden Fall schon sagen: Der Neubau ist gelungen - ein lichtes Gebäude, das auf Anhieb einladend wirkt. Pfarrer Rainer Kaspers zeigt vorab die neuen Räumlichkeiten.

„Es weht ein Hauch von Berlin über Ungelsheim“, scherzt Kaspers angesichts der Baustelle. Wie üblich lief nicht alles glatt. Mal wurde ein Kabel angebohrt oder es verzögert sich eine Lieferung. Doch Kaspers, ein Mann des Glaubens, ist zuversichtlich: Am Wochenende ist das meiste fertig.

Noch verlegen die Garten- und Landschaftsbauer die Platten für die behindertengerechte Rampe und die neue Terrasse vor dem großen Veranstaltungsraum. Andere Handwerker kümmern sich um den Innenausbau. Die Teeküche soll am Donnerstag geliefert werden. Bis dahin ist hoffentlich auch die Fassade vollständig verkleidet.

Energie einsparen

Noch fehlen zum Teil die schiefergrauen Platten, die die Gestaltung des oberen Kirchturms optisch aufnehmen. Die aufwändige Dämmung der Außenwände ist sichtbar. Sie soll Energiekosten sparen. „In dieser Hinsicht war das alte Gemeindezentrum eine Katastrophe“, sagt der Pfarrer.

Das Gemeindezentrum aus dem Jahr 1959, das im letzten Sommer abgerissen wurde, war kaum isoliert. Es sollte schließlich nur als Provisorium dienen. Diese Übergangslösung hielt dann 40 Jahre.

Insgesamt 605 000 Euro hat die Gemeinde in den letzten Jahren in Bauprojekte investiert. Das Geld wurde vor allem durch die Konzen­tration von vier auf zwei Standorte und den Verkauf des Mündelheimer Gemeindehauses und eines der Pfarrhäuser aufgebracht. Parallel haben die Gläubigen durch Aktionen für die nötigen Gelder gesorgt.

Angefangen hat man mit der Erweiterung der evangelischen Kindertagesstätte. Aufgrund der guten Erfahrungen beauftragte die Gemeinde den Essener Architekten Thomas Regulski-Krause anschließend auch mit dem Neubau des Gemeindezentrums. Der Bauausschuss und Pfarrer Kaspers waren maßgeblich an den Planungen beteiligt. Ganz entscheidend für sie: Das Gemeindezentrum sollte mit der Kirche und mit dem Kindergarten verbunden werden. Die verschiedenen Räume sollen flexibel zu nutzen sein, Falttüren aus Glas, die noch eingebaut werden müssen, gewährleisten dies.

Das neue Zentrum soll das Gemeindeleben zusätzlich beleben. Der große Veranstaltungsraum mit der versenkbaren Bühne kann für Theater, Konzerte oder Lesungen genutzt werden. Der äußere Rahmen passt jedenfalls: Parkett, Solnhofener Natursteine, bodentiefe Fenster mit Holzrahmen, dazu eine Küche, von der manche Hausfrau nur träumen kann.

Die offene, einladende Architektur soll die Grundeinstellung der Gemeinde spiegeln. Kaspers: „Wir wollen uns zum Stadtteil hin öffnen. Alles soll möglichst transparent sein.“ Natürlich hofft er, dass auch die Sermer und Mündelheimer das Gemeindezentrum annehmen.

Die Jugendräume in der alten Küsterwohnung sind dem Zentrum zugeschlagen worden. Die Jugendlichen bekommen dafür neue, schöne Räume im Kirchturm.