Hüttenheim. . Nachbarn wollen schon länger eine Auseinandersetzung in der Graf-Spee-Straße beobachtet haben. Nach einem Streit ums Einparken gingen Täter mit Axt und Baseballschläger auf die Opfer los. Polizei ermittelt wegen versuchter Tötung.

Dem Mann rinnt das Blut übers Gesicht. Er hat Schnittverletzungen von einer Axt an den Händen. Rettungskräfte bugsieren den Schwerverletzten auf die Trage. Sie bringen das Opfer in eine Klinik. Ein weiterer Mann liegt ebenfalls verletzt vor einem Kellerschacht. Das dritte Opfer befindet sich schon in einem Rettungswagen. Nachbarn stehen entsetzt am Straßenrand.

„Die haben den hier mit Baseball-Schlägern durch die Straße gejagt. An der Apotheke haben sie ihn eingeholt“, sagt eine Nachbarin. Eine andere Nachbarin sieht den Zwischenfall als traurigen Höhepunkt einer lange schwelenden Auseinandersetzung in der Siedlung. „Unfassbar, diese Zustände.“

Eigentlich ging’s ums Einparken

Dabei ging es doch eigentlich nur ums Einparken. Die drei Opfer hatten das Auto vor dem Wohnhaus unweit der Hüttenwerke abstellen wollen. Dem mutmaßlichen Haupttäter, der in einem anderen Auto direkt dahinter wartete, dauerte die Rangiererei wohl zu lange. Es kam zum Streit. Es heißt, der spätere Schläger habe angedroht, seine Brüder zu holen. Die Polizei hat festgehalten, dass er mit zwei Männern zurückkehrte. „Alle drei sind sofort auf die vor dem Auto stehenden Kontrahenten losgegangen“, steht im Polizeibericht.

Ob es sich wirklich um eine schon lange andauernde Fehde handelt, will Polizeisprecher Ramon van der Maat noch nicht sagen. Die Frage danach sei Gegenstand der Ermittlungen, die jetzt noch laufen. Fest steht: Für die Polizei geht es um weitaus mehr als nur eine gewöhnliche Prügelei un­ter verfeindeten Nachbarn. Van der Maat: „Wir werden wegen versuchter Tötung ermitteln.“

In der Graf-Spee-Straße treffen immer mehr Einsatzkräfte ein. Die Kriminalpolizei nimmt die Ermittlungen auf. Notärzte übernehmen die Versorgung der Verletzten. Die Polizisten vernehmen Zeugen, die am Rand stehen. Viele haben mitbekommen, wie sich am frühen Nachmittag auf einmal die wilde Prügelei direkt vor den Fenstern der Wohnhäuser entwickelte.

Die Polizei stellt das Auto des Haupttäters sicher. Die Axt haben die Täter zurückgelassen, als sie mit einem weiteren Wagen davonfuhren. Auch die Waffe wird als Beweismittel sichergestellt. Wieder läuft eine Frau kopfschüttelnd an den Beamten vorbei: „Es ist nicht mehr auszuhalten“, sagt sie.

Von den Tätern fehlt auch noch am Abend jede Spur. Nach Hause - direkt nebenan - sind sie nicht gefahren. Da hat die Polizei sofort nachgesehen. Die Beamten zeigen sich zuversichtlich, die Schläger bald dingfest zu machen. Schließlich hätten sie ja jede Menge Spuren hinterlassen.