Rahm. . Der Traktor-Club in Duisburg Rahm weckt immer häufiger das Interesse. Der zweijährige Verein kann wachsende Mitgliederzahlen vorweisen. Die Begeisterung für alte Landmaschinen scheint weiter zu boomen.

Das laute und gleichmäßige Tuckern ist schon von weitem zu hören. Die Mitglieder des Rahmer Traktor-Clubs proben mit ihren historischen Fahrzeugen die große Ausfahrt an diesem Wochenende zum Historischen Erntedankfest in Angermund. Dann wollen die Clubmitglieder mit ihren Fahrzeugen glänzen. Dafür hat der junge Verein schon viel investiert.

Das Interesse an historischen Landmaschinen wächst. Beleg dafür ist die immer größer werdende Anzahl der Clubmitglieder. 34 sind es seit der Gründung vor zwei Jahren schon geworden. Und nicht nur Ältere interessieren sich für die alten Zugmaschinen. Mit Andi Freichel (34) und Marco Allhorn (33) ist auch die jüngere Generation vertreten. Die Beiden haben zusammen mit drei weiteren Freunden mit der Restaurierung eines Porsche, Modell Diesel Super, begonnen.

Junge Generation ist begeistert

Es schon ein Jahr her, dass die Männer die Begeisterung für das Drei-Zylinder-Fahrzeug gepackt hat. Ihren Traktor werden sie am Wochenende noch nicht präsentieren. Das Fahrzeug liegt in seinen Einzelteilen im Werkstattgebäude. Die beiden Feuerwehrmänner benötigen noch einige Zeit für die vollständige Restaurierung. „Anfangs kamen wir kaum voran“, sagt Andi Freichel. Den Trecker haben sie komplett auseinander genommen. Entfettet, geschraubt, grundiert und wieder neu lackiert. Eine mühselige Arbeit. Die ersten Erfolgserlebnisse haben sich erst vor kurzem eingestellt, seitdem die ersten großen Teile frisch lackiert sind. „Jetzt kommen wir mit dem Trecker so langsam in Fahrt“, meint Marco Allhorn und lächelt dabei. Zurzeit restaurieren Freichel und Allhorn die vordere Achse. Sie erstrahlt schon wieder in einem leuchtenden Rot. Im Spätsommer, so das ehrgeizige Ziel der Restaurateure, soll der Porsche aus der Werkstatt tuckern.

Neben dem Fahrzeug der jungen Vereinsmitglieder feilt Walter Scholl an der Werkbank an einem Traktorteil. Der 62-jährige ist das neueste Mitglied beim Rahmer Club. Der Eisenhütten-Ingenieur schraubte früher schon mit Vorliebe – jedoch an rasanten Zweirädern, die bis zu 180 km/h schnell fahren konnten. Sein nächster fahrbarer Untersatz erreicht stattdessen nur 20 km/h. Entschleunigen statt Beschleunigen heißt es künftig. Dies und Nostalgie waren für den Duisburger ausschlaggebend. „Man nimmt ein Stück Geschichte in die Hand“, schwärmt der 62-Jährige. Doch nicht nur die Oldtimer haben Scholl für den Club begeistert. „Es ist imponierend, was die Mitglieder auf dieser Anlage geschaffen haben.“

Clubgelände wird verschönert

Das ehemalige Gelände der Landschaftsgärtnerei Both mutet an manchen Stellen bereits wie ein kleines Freilichtmuseum an. Neben der Werkshalle haben die Mitglieder auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal eine Wiese zu einer Ausstellungsfläche für nicht motorisierte Landmaschinen gestaltet. Nebenan ist ein Bauerngarten, der im nächsten Sommer wiederbelebt werden soll. Eine Bienenzucht sowie der Anbau von traditionellem Gemüse und anderen Nutzpflanzen sind geplant. Hier kann man gucken und staunen. Oder ein kleines Grillfest veranstalten.

Optimale Voraussetzungen für ein geselliges Miteinander sind bei den Rahmern gegeben. Und ihre Offenheit trägt zur Geselligkeit bei. Neugierige Kinder und Jugendliche aus der Nachbarschaft sind gern gesehen und schauen regelmäßig vorbei. „Es ist ein Phänomen“, sagt Vereins-Präsident „Rolli“ Mellwig. Auch bei ihren Ausfahrten käme es zu freundlichen Reaktionen. „Die Leute winken uns immer zu“ , meint der Rahmer. An der positiven Strahlkraft wollen die Landmaschinen-Liebhaber Grundschulen und Kindergärten teilhaben lassen. „Wir möchten unser Gelände für sie zugängig machen“, erklärt Mellwig. Die Kinder sollen unvergesslichen Tag erleben und einen Einblick in die Geschichte der Landwirtschaft erhalten.

Doch dieses Ziel soll nächstes Jahr verfolgt werden. Erstmal pflegen die Rahmer die Beziehungen nach Angermund. Am Samstag werden mindestens zehn Oldtimer ausfahren. Dann ist das Tuckern der Ein-, Zwei- und Drei-Zylinder weit über die Stadtgrenze zu hören.