Huckingen. . Riesige Skateboards sind im Duisburger Süden unterwegs. Kemal Sal ist mit einem dieser Motorized Boards häufig unterwegs. Er hat richtig viel in das Rollbrett investiert.

Mit seinem riesigen Skateboard ist Kemal Sal nicht nur wegen der Größe seines Rollbretts ein Hingucker. Denn sein Gefährt ist motorisiert. Sal und seine Freunde haben „Motorized Boarding“ (Mo-Bo) als Trendsport für sich entdeckt. Und immer mehr junge Menschen interessieren sich für das teure Hobby. Mit seinem elektrobetriebenen Sportgeräten, so betont Sal, kommt bei ihm ein Gefühl fast wie beim Windsurfen auf. Es birgt eine hohe Suchtgefahr.

Von 0 auf 35 in vier Sekunden

Fast lautlos kann Kemal Sal mit seinem fahrbaren Untersatz bei hoher Geschwindigkeit durch die Gegend düsen. Innerhalb von vier Sekunden erreicht er die Mo-Bo-Höchstgeschwindigkeit von 35 Kilometern pro Stunde. Sein Gefährt ist schnell. Schneller als die Polizei erlaubt. Daher ist es im Straßenverkehr nicht zugelassen. So genannte Motorized Boards (zu dt.: Motorisierte Bretter) werden von einem 120-Volt-Elektromotor angetrieben, der unter dem Skateboard montiert ist. Mit einem aufgeladenen Akku schafft Sal bis zu 18 Kilometer Wegstrecke. Bis zu sechs Stunden kann er damit fahren.

Der Huckinger hat sein Gefährt selbst zusammengebastelt. Dafür investierte der 34-Jährige etliche Stunden. „Im Prinzip geht das ganz einfach“, sagt der Trendsportler. Damit hat er das Sportgerät ganz nach seinen Wünschen gestaltet. Dank der großen Reifen ist das Mo-Bo sogar dafür geeignet, um über Stock und Stein zu fahren. Die passende Bereifung dafür hat er im Baumarkt gefunden. „Das ist günstiger“, meint der ehemalige Restaurant-Mitarbeiter. Normalerweise montieren Bauarbeiter solche Räder an handelsübliche Schubkarren.

Im Duisburger Süden macht sich eine neue Trendsportart  breit. Kemal Sal fährt regelmäßig Motorized Board. Foto: Arne Poll, WAZ
Im Duisburger Süden macht sich eine neue Trendsportart breit. Kemal Sal fährt regelmäßig Motorized Board. Foto: Arne Poll, WAZ © WAZ

Mit dieser Bereifung wagen sich der 34-Jährige und drei seiner Freunde für ihr Leben gern ins Gelände. „Am Wochenende geht es immer in den Wald auf die Piste“, sagt Sal. Dort können sich die „Mo-Boarder“ richtig austoben. „Man muss aber vorher viel üben“, empfiehlt der Trendsportler. Er zeigt auf einige noch recht frische Abschürfungen in seinem Gesicht. Kleine Verletzungen blieben in der Natur einfach nicht aus. „Nach einem Sturz sollte man schnell wieder aufstehen und wieder hinauf aufs Board“, sagt er.

Gas geben per Fernbedienung

Die Beherrschung des Motor betriebenen Bretts verlangt auch auf glatter Strecke großes Fingerspitzengefühl. Denn das Tempo gibt der Fahrer per Fingerzeig vor. Mit einer Fernbedienung kontrolliert Sal die Geschwindigkeit. „Gas geben und bremsen ist ganz einfach“, erklärt der Huckinger und zeigt das kleine gelbe Steuerungsgerät, das einen kleinen Gashebel besitzt. Zur Sicherheit hat das Gefährt jedoch auch ein Antiblockiersystem mit an Bord. Sicherheit geht eben auch beim Trendsport vor. Schutzkleidung für den Kopf, Knie und Handgelenke sind für ambitionierte Boarder ebenso Pflicht.

Rund 600 Euro hat Kemal Sal in sein Sportgerät investiert. Zu Ende geschraubt hat er daran aber noch lange nicht. Als nächstes will der 34-Jährige LED-Lichter vorne und hinten anbringen. Auch ein Lenker an der Frontseite ist denkbar. Bei Mo-Bos gibt es kaum Grenzen. Auch nicht für den Geldbeutel.