Großenbaum. .
Musik und Exzess: fallen diese beiden Worte zusammen, denkt man schnell an ausartende Orgien großer Rockbands wie den Rolling Stones oder an „Sex, Drugs and Rock‘n‘Roll.“ „Aber Exzess ist ja nicht unbedingt etwas Negatives“, findet Philipp Reimann. Gemeinsam mit seinem Freund Thomas Kaup hat der 21-jährige Musikstudent das Musikprojekt „Excess is okay“ gestartet. Das Prinzip ist einfach, aber trotzdem interessant: Philipp spielt Schlagzeug, Thomas legt dazu Platten auf.
„Uns geht es darum, tanzbare Musik in Clubs und Diskotheken zu bringen und den Abend dadurch für die Clubbesucher intensiver zu machen,“ fügt Thomas hinzu. So gesehen „ist Exzess eben völlig okay“. Daher der Name der Musiker-Combo.
Ganz neu ist die Kombination aus Schlagzeuger und Discjockey allerdings nicht. Das Vorbild stammt aus den USA: „Der amerikanische Discjockey Jazzy Jeff entwickelte gemeinsam mit einem Schlagzeuger zum ersten Mal ein Livekonzept, bei dem in Diskos Platten aufgelegt wurden und live auf der Bühne ein Schlagzeug dazu spielte“, erläutert Philipp Reimann. „Und genau das machen wir auch.“ Die beiden Musiker kombinieren Musikstücke aus der legendären Motown-Zeit, von Ray Charles oder auch Aretha Franklin, mit Musik aus den aktuellen Charts. Bevorzugt orientieren sich die beiden dabei an Jazz, Soul und Hip-Hop-Musik.
„Durch das Schlagzeug lassen sich die unterschiedlichsten Stücke leichter miteinander kombinieren, die Übergänge werden fließender und der Klang der einzelnen Stücke wird durch die Livekomponente deutlich besser,“ sind sich die Studenten einig. „Wir haben etwas gefunden, das wirklich anders klingt.“
Die Idee zu dem Projekt kam den beiden bereits vor einem halben Jahr. „Ich habe Philipp amerikanische Musikvideos per E-Mail geschickt“, erinnert sich Thomas Kaup. „Ihm hat die Idee auch gefallen und wir haben sofort begonnen, loszuspinnen.“
Gemeinsam haben die jungen Musiker bereits mehrere Musikprojekte verwirklicht. Zusammen mit anderen Freunden entstand 2010 eine Weihnachts-Jazz-CD, die sie - auch im Duisburger Süden - mehrere hundert Mal verkaufen konnten.
Zeit für Proben bleibt den beiden allerdings kaum, denn Thomas studiert Jura in Marburg. „Das ist aber eigentlich kein Problem“, erklärt er. „Wir treffen uns mindestens einmal im Monat, wenn ich zuhause bin, ansonsten telefonieren wir viel über das Internet.“ Durch den regen Ideenaustausch sei die musikalische Umsetzung dann auch recht einfach. „Wir sind schon lange gute Freunde und da geht das. Andere gehen Kaffee trinken und wir machen eben Musik, wenn wir uns sehen“, ergänzt Philipp.
Gemeinsam mit einem anderen Freund haben die „Excess is okay“- Musiker ein professionelles Demo-Video gedreht, das sie an Besitzer von Clubs und Diskotheken in der Umgebung verschicken wollen. Thomas war während der Schulzeit als „DJ le Cross“ in Diskotheken unterwegs und hat daher noch die eine oder andere Beziehung in die Düsseldorfer Clubszene. Auch über die Online-Plattform Facebook versuchen die beiden, auf sich aufmerksam zu machen. Schon jetzt haben sie über 150 „Freunde“. Und für den ersten Auftritt sind die beiden auch gebucht.
Für den Schlagzeuger und den Discjockey könnte aus dem Duo in Zukunft auch ein Trio werden: „Wir können uns gut vorstellen, dass im Laufe der Zeit noch ein Saxophon zu uns stößt.“