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Wer jetzt noch nichts gebucht hat, muss in den Ferien zu Hause bleiben? „Nein, es gibt noch Kurzfristangebote. Es kommt aber sehr aufs Ziel an“, erklärt Jutta Menn, Inhaberin des „Reisebüro am Markt“ in Buchholz. „Es geht noch ‘was“, weiß auch Christel Radtke, die ein Reisebüro in Mündelheim betreibt, zu berichten. Man müsse aber flexibel sein, beispielsweise akzeptieren, dass man von Köln aus fliege statt von Düsseldorf. „Last minute, ja. Preisreduziert, nein. Ich war heute den ganzen Tag damit beschäftigt, noch etwas für Familien zu suchen. Doch das, was wir gefunden haben, war den meisten zu teuer. Auf Schnäppchen hoffen sollte man jetzt nicht mehr“, sagt Susanne Gros von der „Flugbörse“ in Großenbaum.
Wohin zieht es die meisten Sommerurlauber? „In die Türkei und nach Spanien“, berichten die drei Reise-Expertinnnen übereinstimmend. Bulgarien sei nach wie vor ein beliebtes Ziel für Leute mit geringerem Budget. Bei Griechenland sei der Kunde noch „vorsichtig“. „Es läuft aber wieder besser als noch vor kurzem“, erklärt Jutta Menn.
Insgesamt starten rund 70 bis 80 Prozent ihrer Kunden in Richtung Süden. Die meisten mit dem Flieger. „Aber auch Frankreich, Holland und Deutschland sind ganz gut gegangen“, so die Reiseverkehrskauffrau. Etwas andere Erfahrungen haben da Susanne Gros und Christel Radtke gemacht. Bei den deutschen Urlaubszielen sei die Nachfrage eher „verhalten“, was am schlechten Wetter liegen könne. Oder daran, dass „Ferien in Deutschland“ generell weniger über das Reisebüro als vielmehr über die Fremdenverkehrsvereine organisiert würden.
Das Interesse an Fernreisen sei im Sommer eher gering, Kreuzfahrten dagegen sind nachgefragt. „Da gibt es ja auch öfter schon mal Sommerspecials“, erläutert Jutta Menn. Mehrköpfige Familien setzten dagegen meist auf Selbstanreiseangebote, hielten nach Ferienhäusern oder -wohnungen Ausschau. Wollen junge Leute Remmidemmi und ältere eher Ruhe? „Nicht immer“, so die Fachfrau. „Ich hab’ auch junge Pärchen, die nicht zum Ballermann sondern in einen ruhigen kleinen Ort wollen.“
Über Reiseunlust bei den Duisburgern können sich alle drei Reisebüros in diesem Jahr nicht beschweren. „Es läuft“ oder „Die Nachfrage war gut“, hört man da, und: „Der Umsatz ist da.“
Jutta Menn empfiehlt übrigens allen Reisende, auch wenn sie „all in“ gebucht haben: „Nicht nur im Hotel bleiben, auch Land und Leute anschauen. Das lohnt sich.“