Großenbaum. .

Die Gesellschaft wird älter, das wissen inzwischen alle. Und immer mehr Senioren haben Probleme, den Alltag zu bewältigen. Damit ältere Mitmenschen so lange wie möglich im eigenen Heim sicher leben können, entwickelt das Fraunhofer-Institut zusammen mit dem Sozialwerk St. Georg jetzt das Samdy-System. Sozialwissenschaftlerin Aline Wybranietz stellte es der AG 60plus der SPD im Begegnungs- und Beratungszentrum vor.

Bei Samdy handelt es sich nicht etwa um ein einzelnes Gerät, es ist eine Mischung aus zahlreichen technischen Gerätschaften. So gibt es ei­nen kleinen Sensor, der misst, ob der Kühlschrank geöffnet wird. Damit können die Betreuer feststellen, ob jemand regelmäßig isst. Auch der Schlaf kann mit kleinen Geräten überwacht werden. Gerade bei Demenzkranken ist regelmäßiger Schlaf sehr wichtig, betont die Referentin. Aber auch für gesunde Personen jenseits der 60 ist das System gedacht.

Die Senioren selbst müssen nichts tun, um all die Vorrichtungen einzustellen. „Viele vergessen sogar nach dem ersten Tag, dass sie Samdy in ihrer Wohnung haben“, so Wybranietz.

Das Projekt ist noch in der Testphase und jeder Freiwillige bekommt es für sechs Wochen in seiner Wohnung installiert. Die Probanden können jederzeit den Stecker ziehen. Denn die Menschen sollen nicht das Gefühl haben, überwacht zu werden. Die Geräte dienen bloß als Frühwarnsystem und zur Unterstützung von Betreuern und Ärzten.

Im Begegnungs- und Beratungszentrum hörten sich die Senioren den Vortrag interessiert an, nehmen die Technik unter die Lupe und stellen viele Fragen. Einige überlegen konkret, an dem Projekt teilzunehmen. Charlotte Kann glaubt, dass Samdy eine Zukunft hat. „Machen wir uns nichts vor, das ist erst der Anfang“, so die Leiterin der AG 60plus.