Buchholz. .

Knapp einem Eklat entging die rot-rot-grüne Kooperation in der Bezirksvertretung am Donnerstag bei der Nachwahl eines zweiten Stellvertreters von Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß (SPD). Sie konnte ihren Kandidaten nur im Losverfahren durchsetzen. Dr. Birgit Beisheim (Grüne), im Mai in den NRW-Landtag gewählt, war zurückgetreten, weil sie auch ihr Mandat in der Bezirksvertretung zurückgeben wird (wir berichteten).

Als Nachfolger nominierte das Bündnis Mirze Edis, den Bezirksvertreter der Linken. Obwohl die CDU-Fraktion nicht vollzählig war, weil Sprecherin Brigitte Weber fehlte, präsentierte sie mit Josef Paeßens aus Hu­ckingen einen Ge­gen­kan­didaten.

Zuvor hatte Dr. Horst Wegner (FDP) die Etat-Beratung, die aber vertagt wurde, dazu genutzt, den Vorschlag zu machen, aus Kostengründen auf die Besetzung dieses Postens zu verzichten. Die Bezirksvertretung legt die Anzahl ihrer Stellvertreter selbst fest. Bislang sind das zwei, Hermann-Diether Kunze (CDU) und Dr. Beisheim. Er selbst, erklärte Dr. Wegner, habe die Position zweieinhalb Jahre ausgeübt und dabei ganze vier offizielle Einsätze gehabt. Dafür sei die zusätzliche Aufwandsentschädigung von etwas über 200 € im Monat zu hoch, meinte er. Ausdiskutiert wurde das nicht. Dr. Beisheim erklärte nur mit Blick auf ihre Amtsführung, sie sei ihr Geld wert gewesen.

Als die Nachwahl an der Reihe war, stellte Dr. Wegner keinen entsprechenden Antrag, also die Wahl auszusetzen oder zu beschließen, die Zahl der Stellvertreter zu reduzieren. Vielmehr beteiligte er sich an der geheimen Wahl und gab auch keine ungültige Stimme ab, weil es am Ende 18 gültige Stimmen waren, von denen je neun auf Edis und Paeßens entfielen. Da die rot-rot-grüne Kooperation mit 10:8 Sitzen in der Mehrheit war, muss es mindestens einen Überläufer in das CDU-Lager gegeben haben. Edis sprach denn auch am Dienstag von „Verlogenheit“, denn bei einer Vorbesprechung hätten sich alle Bezirksvertreter von SPD und Grünen für ihn ausgesprochen. Edis gewann am Ende den Losentscheid und nahm die Wahl an. Zum von Dr. Wegner geforderten Verzicht erklärte er, seine Wahl sei auch ein Zeichen für Migranten, sich zu engagieren.