Der Steinhof hat sein Trauzimmer eröffnet und wird in die Liste der Duisburger "Ambiente-Trauorte" aufgenommen

Ein Jahr ist es her, seit das Kultur- und Bürgerzentrum im Steinhof eröffnet wurde. Jetzt reiht sich das Huckinger Ensemble in die Reihe der Duisburger „Ambiente-Trauorte” ein. Oberbürgermeister Adolf Sauerland eröffnete jetzt das Trauzimmer im „Raum Kreifeltshof”. Trauungen in besonderer Umgebung werden in Duisburg etwa in der MSV Arena, im Innenhafen, dem Museum der Binnenschifffahrt und im Zoo angeboten. Der mit Abstand beliebteste Ort ist das Lehrerhaus in Friemersheim. Standesbeamter Dirk Krins war zugegen, um seinen neuen „Arbeitsplatz” in Augenschein zu nehmen. Und zum „Probelauf” für ihre Hochzeit traten Iris Kaminski und Stephan Plugge an. Sie werden als erstes Paar am 22. Mai im Steinhof getraut. Ehrensache für Stephan Plugge: Der Huckinger war im vergangenen Jahr Schützenkönig der Sebastianer. „Klar, dass ich hier heiraten wollte”, sagt er.

Das Trauzimmer liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des historischen Steinturms – den Durchblick auf das älteste Gebäude der Stadt verhinderte lediglich der Brandschutz. Der erforderte den Bau einer Zwischenwand. Immerhin: Durch einen Schacht im Boden sind die Fundamente des Steinturms zu sehen. Das etwas unansehnliche Gitter, es musste zum Schutz gelegt werden, soll bald durch eine Glasscheibe ersetzt werden, kündigt Arno Eich, der Geschäftsführer des Trägervereins, an. Ansonsten setzten die Verantwortlichen auf edel-rustikale Gestaltung. Der auberginefarbene Anstrich einiger Wände und der Säule ist ebenso stimmig wie die Wahl historischer Möbel. Die gestifteten Stücke wurden sparsam ausgewählt, geben blumengeschmückt den festlichen Rahmen.

Die Ambiente-Trauorte in der Stadt erfreuen sich steigender Beliebtheit, registriert Standesbeamter Dirk Krins. „Wir haben etwa 120 Trauungen pro Jahr.” Der Grund? „Das hat wohl auch mit der steigenden Zahl der Kirchenaustritte zu tun”, vermutet Krins. Paare, die auf die feierliche konfessionelle Zeremonie verzichteten, wollten „mehr als die bloße Beurkundung” an einem schmucklosen Ort. Reges Interesse registrierte auch der Trägerverein bereits vor der Eröffnung des Trauzimmers.

Da waren die ersten acht Vormerkungen schon eingetroffen. Bei den Terminen ist der Standesbeamte übrigens sehr flexibel. „Sonntags trauen wir nicht, aber ansonsten versuchen wir, uns nach den Wünschen der Paare zu richten”, verspricht Krins. Absprachen bietet er telefonisch (_ 283- 3694) an; im Steinhof müsssen die Brautleute dann noch abklären, ob das Trauzimmer verfügbar ist (www.steinhofduisburg. de).

Für OB Sauerland, der den „öffentlich-rechtlichen Segen” für den neuen Ambiente- Trauort gab, ist die Entwicklung auch Beleg dafür, „dass die Duisburger Bezug haben zu ihrem Quartier.” Mit dem Trauzimmer werde das Angebot des Steinhofs „noch einmal aufgewertet”. Und bei den Lokalitäten für eine stimmungsvolle Vermählung ist der Süden nun kein weißer Fleck mehr auf der Stadtkarte.