Großenbaum.

Das Curtius-Pilgrim-Altenheim feierte gestern sein 60-jähriges Bestehen. Der „Grundstein“ für die Senioren-Einrichtung wurde aber viel früher gelegt. Friedrich Wilhelm Curtius erwarb 1824 von Florens Wintgens (Duisburger Bürgermeister) ein Anwesen an der Oberstraße. Sein Sohn Friedrich Eduard erfüllt den Wunsch der Eltern und schenkte Grundstück und 30 000 Mark der Stadt Duisburg - mit der Auflage, ein Heim einzurichten für alte Menschen, „welche nach einem würdig geführten Leben ohne ausreichende Mittel sind.“ Es solle ihnen „zur Erleichterung und Erheiterung des Lebensabends dienen“.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Altenheim völlig zerstört. Die Stadt Duisburg, die das Grundstück anderweitig nutzen wollte, schlug einen Neubau in Großenbaum (Ecke Zu den Tannen / Zu den Wiesen) vor. 1952 wurde dieser feierlich eingeweiht. Das Haus bot Platz für 150 Senioren, die in Ein-, Zwei- oder sogar Dreibett-Zimmern einzogen. Jeder Flügel des Hauses maß 70 Meter. Der Innenhof war nach Norden geöffnet, wurde parkartig bepflanzt. Alle Heimbewohner konnten auf den Großenbaumer Wald blicken. Im Haus waren eine Schuhmacherei und eine Friseurstube angesiedelt.

Nach einigen Jahren stellte man fest, dass der Bedarf an reinen Pflegeplätzen zugenommen hatte, 1974 wurde daher aufwendig angebaut und eine Pflegestation mit 60 Betten entstand. Ein weiterer Erweiterungsbau folgte 1984. An der Rotdornstraße baute man einen Trakt mit 84 Einzelappartements (mit eigenem Bad und Balkon), in die die Bewohner eigene Möbel mitbringen konnten.

Fast zwanzig Jahre später, im Oktober 2006, begann der nächste Umbau. Der in den 70er Jahren als modern geltende Pflegebereich genügte den Ansprüchen nicht mehr. Die Doppelzimmer wurden von den Senioren und deren Angehörigen nicht mehr angenommen, der Trend ging zum Einzelzimmer. Nach reiflicher Überlegung kam nur ein Teilabriß und Neubau in Frage, was ein logistisches Problem darstellte, denn die Versorgung der Senioren durfte nicht gefährdet sein. Für die Übergangszeit wurde die Bettenzahl reduziert. Nach dreijähriger Bauzeit konnten im Januar 2009 die Bewohner ihre neuen Zimmer beziehen.