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„Lieber Spanisch lernen als Latein“ lautet der Rat (nicht nur) aus der Wirtschaft. Man empfiehlt den Schülern, sich vorzugsweise „lebendige Sprachen“ wie Spanisch, Niederländisch, Französisch, Chinesisch oder Russisch anzueignen. Welche Sprachen müssen bzw. können Kinder an den Schulen im Duisburger Süden erlernen? Wir fragten nach.

Das Mannesmann-Gymnasium - mit dem Titel „Europaschule“ ausgezeichnet - setzt auf Fremdsprachen. Es bietet einen „Bilingualen Zweig“ an: Fünft- und Sechstklässler erhalten zwei Stunden mehr Englisch-Unterricht als üblich. Ab Klasse 7 werden auch andere Fächer in Englisch erteilt.

Ansonsten gilt: In Klasse 6 wählt ungefähr die Hälfte der Schüler Französisch, die andere Latein (beide Fächer können bis zum Abi durchgezogen werden, in Französisch gibt es meist einen Leistungskurs). Ab Jahrgangsstufe 8 kann Spanisch belegt werden (im Schnitt 30 Teilnehmer), ab Klasse 10 dann Italienisch (etwa 80 Schüler pro Jahrgang sind dabei). „Leider dürfen wir keinen Leistungskurs Italienisch mehr bilden, die Regierung Rüttgers hat damals beschlossen, das neu einsetzende Sprachen in der Oberstufe nicht mehr als Leistungskurs laufen dürfen“, bedauert Schulleiterin Birgitt Keens. Zudem gibt es noch eine Japanisch-AG am Gymnasium.

An der Gesamtschule Süd kann man (neben Englisch) in Klasse 6 Französisch oder Latein als Wahlpflichtfach belegen, muss es aber nicht. Wer eine zweite Fremdsprache gewählt hat und damit nicht zurecht kommt, kann in der 7 wieder aufhören und anderen Wahlpflichtfächer belegen wie Naturwissenschaften, Arbeitslehre und Technik, usw. In der Regel kommen ein Latein-Kurs (rund 20 Schüler) und zwei Französisch-Kurse mit etwa 30 bis 40 Kindern zustande. Neu gewählt werden kann in Stufe 8 das Fach Spanisch (meist ein Kurs). Es existiert aber auch noch einmal in der 11 die Möglichkeit, mit Spanisch zu beginnen (das tun im Schnitt etwa 40 Jugendliche).

In der Realschule Süd gibt es (neben Englisch) verpflichtend Französisch ab Klasse 6. In der 7 wird „Franz“ zum vierten schriftlichen Fach im Wahlpflichtbereich, wenn der Schüler es nicht abwählt und stattdessen lieber auf Bio, Technik, SoWi oder Kunst setzt. Laut Schulleiter Klaus Friede entscheidet sich im Schnitt ein Viertel der Schüler für Französisch.

Englisch in den dualen Ausbildungsgängen sowie Englisch und Französisch im Bereich der gymnasialen Oberstufe bietet das Bertold-Brecht-Berufskolleg an. Latein gibt es hier nicht, dafür einen kleinen Russisch-Kurs im Differenzierungsbereich. In der Hauptschule Beim Knevelshof können die Kinder (neben Englisch) das Fach „Herkunftssprache Türkisch“ belegen. Etwas acht bis zehn pro Jahrgang tun das. Mit einer guten Note in der Türkischprüfung in Klasse 10 kann eine schlechte Note in Englisch ausgeglichen werden.