Hüttenheim. Die Umweltbilanz des Werkes - und dabei speziell die Frage, ob die im März an drei Messstellen im Süden erhobenen erhöhten Dioxin-Werte in der Luft interessierten die Zuhörer beim Gedankenaustausch mit HKM besonders.

Es hat bereits Tradition: Die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) laden Bürger und Vertreter örtlicher Institutionen regelmäßig zum Gedanken- und Meinungsaustausch ein. Um Projekte, die 2011 in Angriff genommen wurden oder die 2012 auf der Hütte anstehen, ging es auch am Donnerstag in großer Runde.

Drei Themen interessierten die Gäste aus Politik, Bürgervereinen, Verbänden, Bildungseinrichtungen etc. besonders. Erstens: die Umweltbilanz des Werkes - und dabei speziell die Frage, ob die im März an drei Messstellen im Süden erhobenen erhöhten Dioxin-Werte in der Luft (wir berichteten) in einem Zusammenhang mit HKM stehen.

Dr. Udo Kalina, Leiter des Umweltschutzes im Hüttenwerk, erklärte, es handele sich bei den hohen Werten um ein „sporadisch auftretendes Ereignis“. „Wir haben bereits alle eigenen Anlagen und die von Subunternehmen überprüft, aber bisher keine Auffälligkeiten entdeckt“, so Kalina. Ursache und Verursacher der erhöhten Dioxin-Belastung seien weiterhin unbekannt. Man stehe aber mit dem Landesumweltamt und anderen Behörden in engem Kontakt und werde „alles tun, um hier Aufklärung zu betreiben.“

Beim Feinstaub- und Feinstaubniederschlags-Gehalt habe HKM seit vielen Jahren die Grenzwerte nie überschritten. Lediglich beim Nickel im Staubniederschlag gebe es stel­lenweise leichte Überschreitungen. „Wir arbeiten da­ran, dass zu verbessern“, betonte Kalina.

Auch bei der Abwasseraufbereitung arbeite die Hütte dank biologischer Kläranlagen und Sandfilteranlagen sehr umweltschonend. „Wir haben 25 Mio. € in die Abwasserbehandlung investiert und verfügen nun über die modernste Technik“, so der Umweltschutzbeauftragte. Eine weitere Sandfilteranlage, die bereits gereinigtes Wasser noch einmal nachreinige, werde Ende 2012 in Betrieb genommen.

Das zweite „heiße Thema“ des Nachmittags: der Bau einer Sandmahlanlage durch die Spenner GmbH aus Erwitte auf dem Mannesmann-Acker. In ihr soll Hüttensand in Hochofenzement umgewandelt werden. Besorgt zeigten sich vor allem die Bürgervereinsvorsitzenden: Der dadurch entstehende Lkw-Mehrverkehr sei im Duisburger Süden nicht zu verschmerzen.

Firmenchef Dr. Dirk Spenner hatte zuvor versichert, Staubemissionen und Lärmemissionen lägen im Rahmen, die Verkehrssituation sei „differenzierter“ zu betrachten. Man rechne mit 60 bis 70 zusätzlichen Lkw-Fahrten pro Tag, die über die Mannesmann Straße erfolgten. Ungefähr die Hälfte der Auslieferungsfahrzeuge gehe wohl in Richtung Mündelheim (zur B 288) über die Uerdinger Straße raus, die Anlieferung erfolge wohl eher von Norden (über die Ehinger Straße), ergänzte Produktionsleiter Dr. Heinrich Sievers.

„Das wird riesige Staus vor der Kreuzung an der Krefelder Straße geben“, befürchten Bürger und Politiker und sie verwiesen darauf, dass im Zuge der geplanten Rheindeichsanierung ebenfalls noch mehr Lkw-Aufkommen zu erwarten sei. Man bat HKM und Spenner, sich in einer gemeinsamen Initiative für eine „vernünftige Lösung für den Schwerlastverkehr“ zu engagieren. Gemeint sei damit unter anderem der Anschluss an die B 288 über den Mannesmann-Acker.