Großenbaum.

Abholzungen direkt hinter der Grundstücksgrenze vom „real“-Markt an der Buscher Straße und das Flatterband einer abgesperrten Baufläche dort riefen jetzt Passanten auf den Plan. Einem Hinweisschild zufolge siedelt sich dort ein Club für kleine Rennautos an. Aber wenn sie benzinbetrieben sein sollten, ist das hohe Summen der kleinen Motoren Anwohnern zumutbar? Und was ist mit den Abholzungen? Ging das mit rechten Dingen zu? Wenn die Fläche künftig nicht mehr von Besuchern des gegenüberliegenden Freibades beparkt werden kann, wohin dann mit ihnen? Fragen, die an die Redaktion herangetragen wurden und die uns die Stadtverwaltung zum Teil beantwortet hat.

„Es gilt nicht die Baumschutzsatzung“, schreibt Pressesprecher Peter Hilbrands. „Es handelt sich um Außenbereich, wo der Landschaftsplan gilt.“ Die Genehmigung zu den Abholzungen sei nach ei­nem Ortstermin erteilt worden. Es handele sich um Gelände der Gräflich Spee’schen Zentralverwaltung. Die Böschung hinter „real“ sei nach vielen Jahren im Februar „ei­nem Pflegedurchgang“ unterzogen worden. Dabei seien Sträucher geschnitten, abgängige Gehölze entfernt und Unrat beseitigt worden. Hilbrands weiter: „Insgesamt fünf Bäume wurden entfernt.“ Da sie aber nach Definition nicht mehr im bebauten Bereich, sondern im Außenbereich gestanden hätten, habe die 80-Zentimeter-Stammumfang-Regelung der Baumschutzsatzung nicht gegriffen. Dann hätte dafür Ersatz gepflanzt werden müssen.

Auch die geplante Rennpiste vom RC-Racing-Team (RCRT Duisburg) ist der Verwaltung bekannt. Sie verwies dazu aber auf den Vereinsvorsitzenden Stephan Melmer.

Rund 40 Mitglieder zählt der 1987 gegründete Club. Er war bislang an der Kruppstraße, gegenüber von der MSV-Arena, ansässig, allerdings durch eine hohe Hecke gut vor Einblicken geschützt. „Das Bahngelände wurde an die Stadt verkauft“, sagt Melmer. 2011 habe die Stadt dem Club gekündigt. Dort soll die neue Jugendherberge gebaut werden. Nach längerer Suche nach einem Ersatzgelände sei man an der Buscher Straße fündig geworden.

Aber die Sorge, dass die dort ferngesteuerten Autos zu laut werden könnten, nimmt die Stadt den Anwohnern: „Der Verein setzt ausschließlich elektrobetriebene Modellautos ein, die keinen Lärm erzeugen“, so Peter Hilbrands. Lediglich die Problematik der Freibad-Parkplätze sei noch nicht geklärt, heißt es.

Stephan Melmer ergänzt dazu, auf dem 5000 Quadratmeter großen Gelände würde auch keine betonierte Rennpiste angelegt. „Gefahren wird offroadmäßig auf planiertem Lehmboden“, sagt er. Selbst das Fahrerlager, die Boxen entlang der Piste also, solle erst später überdacht werden.