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Kritisch reagiert Erich Hennen, Sprecher der Initiative COntra Pipeline, auf Äußerungen der Landtagskandidatinnen aus dem Duisburger Süden, die unsere Redaktion aus dem Blickwinkel „Frauenpower“ vorstellte. Beschlossen wurde bei der letzten Sitzung der Duisburger Initiative ein Brief mit Fragen rund um die Pipeline, der an die Landtagskandidaten längs der Trasse der umstrittenen Kohlenmonoxid-Leitung von Worringen nach Uerdingen geht.

Hennen zu dem Bericht über die Kandidatinnen im Duisburger Süden: „War’s das? Wie bei Politikern/innen nicht anders zu erwarten, thematisierten sie nicht nur den Fakt der weiblichen Überlegenheit und des Durchsetzungsvermögens in ihren Parteien. Nein, Sie begaben sich auch auf das Glatteis ihre persönlichen politischen Schwerpunkte eventueller Landtagstätigkeiten wie zum Beispiel Frauenquote, Stadtentwicklung, Kommunalfinanzen, Umweltpolitik am Beispiel GNS, oder Weg nach oben für Frauen zu benennen. Wobei die Frauenquote auf Grund des vermeintlich geschlechtsspezifischen Anerkennungsdefizits eine übergeordnete Rolle spielt.

Verehrte Damen: Einen Grundsatz sollten Sie bei Ihrer Bewerbung direkt mit auf den Weg nehmen: Als gewählte Landtagsabgeordnete sind Sie ausschließlich die Erfüllungsgehilfin Ihrer Wählerschaft.

Daher sind nicht die von Ihnen deklarierten Schwerpunkte vorrangig, sondern das ,was die Bürger des Duisburger Südens Ihnen als Auftrag gibt: Nehmen Sie die Sorgen und Ängste wahr, das eine akute Gefahr für Gesundheit und Leben durch ein menschenverachtendes Projekt einer CO-Pipeline durch Wohngebiete im Duisburger Süden droht. Das sind unsere vorrangigen Sorgen.“

Hennen weist weiterhin darauf hin, dass rund 30 000 Bürger aus Duisburg gegen das Projekt und auch der Rat der Stadt Duisburg sich gegen das Projekt ausgesprochen haben.

„Wir hätten von Ihnen erwartet, dass Sie als Schwerpunkt in Anbetracht der Empörung der Bürger längs der Pipeline ein Statement dazu abgegeben hätten. Das hätte im Übrigen auch Ihre Wahlchancen erhöht. Es ist aber noch nicht zu spät.“

Rohrleitungsgesetz

Die Bürgerinitiative hat nun beschlossen, allen Landtagsabgeordneten einen Brief mit fünf Fragen rund um die Pipeline zu schicken, die angehenden Landtagsabgeordneten können die Fragen jeweils mit einem Kreuzchen beantworten.

Neben der grundsätzlichen Haltung zur Pipeline geht es auch um die Aufhebung des Rohrleitungsgesetzes sowie um Schadenersatz, den das Land eventuell leisten müsste. Der Brief wurde zusammen mit den anderen Initiativen aus Monheim, Hilden, Langenfeld, Erkrath, Ratingen, Solingen und Düsseldorf gegen die Pipeline entworfen.