Bissingheim. .
Mindestens 151 Bissingheimer Männer, Frauen und Kinder sind durch die Folgen des Nationalsozialismus, Krieg und Zerstörung, ums Leben gekommen. So kann man es in der Chronik zum 75-jährigen Bestehen Bissingheims nachlesen. stellt SPD-Ratsherr Dieter Lieske fest. Einer war Friedrich Henkel, er wurde Opfer des nationalsozialistischen Terrors. Zur Erinnerung an sein Leben, seinen Leidensweg und seine Ermordung durch die Waffen-SS am 30.01.1945 im Zuchthaus Sonnenburg/Neumark will der SPD-Ortsvereins ein Stolperstein auf dem Bissingheimer Dorfplatz verlegen.
Der am 25.3.1888 in Essen geborene Friedrich Henkel arbeitete nach einer Schlosserlehre in verschiedenen Metallberufen, war schon vor der Machtergreifung durch die Nazis im Jahre 1933 langjähriges Mitglied im Deutschen Metallarbeiter Verband und in der SPD. Mit seiner Familie lebte er seit 1923 auf der Berglehne 27 in Bissingheim. Von 1941-1943 arbeitete Fritz Henkel im damaligen Reichsbahnbetriebswerk in Wedau.
Im Juli 1943 wurde er wegen angeblicher „staatsfeindlicher“ bzw. „defätistischer Äußerungen“ von Arbeitskollegen bei der Gestapo denunziert und verhaftet. Er wurde zunächst zu neun Monaten Haft, später zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach mehrjährigem Martyrium in verschiedensten Gefängnis-sen und Zuchthäusern wurde Friedrich Henkel am 30. Januar 1945, kurz vor Kriegende, von der SS erschossen. „In diesem Jahr feiert unser SPD Ortsverein sein 90-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund ist es uns ein besonderes Anliegen, die Patenschaft zur Verlegung eines Stolpersteins zum Gedenken an unseren ermordeten Genossen und Gewerkschaftskollegen zu übernehmen“, so der Ortsvereinsvorsitzende, SPD-Ratsherr Dieter Lieske. „Der Termin für die Verlegung des Stolpersteins steht noch nicht fest, hierzu sind noch eine Reihe von Vorbereitungen nötig. So haben wir im letzten Jahr Kontakt zu der mittlerweile 84-jährigen Tochter von Fritz Henkel aufgenommen, die sich sehr über unsere Initiative sehr gefreut hat und die wir zur Verlegung des Stolpersteins einladen werden. Geplant ist auch eine kleine Gedenkschrift, die herausgegeben werden soll“, so Dieter Lieske.