Mündelheim. .
So mancher Passant reibt sich auf der Barberstraße in Mündelheim verdutzt die Augen: Mitten in einem Wohnblock hat Sigrid Buschmann ein Ladenlokal aufgemacht, in dem es seltene Ware gibt: Bekleidung für Eiskunstläuferinnen. „Simora Skatefashion“ im Haus mit der Nummer 7 dient nicht der Nahversorgung im Ortsteil, wohl aber der Versorgung aller junger Eiskunstlaufprinzessinnen im Ruhrgebiet und dem Niederrhein.
Die 52-jährige Ladeninhaberin betreibt schon seit vier Jahren einen Versandhandel mit den Kostümen und Kleidern, nun platzte der Keller in ihrem Wohnhaus in Mündelheim aus allen Nähten. „Außerdem monierte mein Mann, dass er endlich wieder seinen Hobbykeller zur eigenen Verfügung haben möchte“, begründet die Mutter der 17-jährigen Tochter Mona den weiteren Schritt in die Selbstständigkeit.
Mona startete vor gut zehn Jahren ihre Karriere als Eiskunstläuferin beim SC Kaiserberg im Stadion an der Wedau, später wechselte sie die Rheinseite und startete für den Eislaufverein Krefeld. Da ist sie auch heute noch aktiv, aber die Vorbereitung auf ihre Abitur geht derzeit vor. Ihre Runden und Kringel dreht sie in Krefeld nicht mehr im Wettkampf, sondern nur noch mehr zum Hobby, das aber richtig Spaß macht.
Als Mutter der jungen Eisprinzessin lernte Sigrid Buschmann die Schwierigkeiten kennen, wie man ein Kind oder später eine junge Dame mit dem richtigen Kleid für den Wettkampf ausstattet. „In Düsseldorf gibt es ein Geschäft, aber dort ist der Eiskunstlauf nur eine Nische, hauptsächlich werden dort Kleider rund um den Eishockeysport vertrieben“, berichtet die Geschäftsinhaberin. Neben neuer Ware gibt es in den Sportvereinen mit Eiskunstlaufabteilung natürlich einen regen Handel mit gebrauchten Kleidern und Kostümen. Rund 500 Kinder sind, so schätzt die Mündelheimerin, sind im Ruhrgebiet bei Wettkämpfen unterwegs.
Ihre Konfektionen bezieht Sigrid Buschmann vor allem aus den USA und China, beide Länder sind führend bei der Herstellung der Kostüme. Alle Geschmäcker kann sie bedienen, in ihren neuen Lokal an der Barberstraße hat sie eine große Auswahl, die so manche Mädchenaugen zum Glänzen bringt. Die der dazugehörigen Mütter übrigens aus.
Die Palette reicht von Massenproduktion bis hin zu aufwändiger Handarbeit, wenn die Kostüme mit vielen Pailletten besetzt sind oder andere Accessoires aufgenäht sind. Dementsprechend groß ist auch die Preisspanne. Einfache Kostüme gibt es schon für 40 Euro, für handgefertigte Stücke kann man schnell mehr als 200 Euro an der Kasse los werden.
Für die Familie, Ehemann Ralf ist pensionierter Bundeswehrsoldat, ist der Handel mit den Kostümen für Eis- und Rollkunstlauf mittlerweile ein willkommenes wirtschaftliches Standbein geworden. „Rund 70 Prozent des Umsatzes mache ich aber noch über das Internet als Versandhandel. Aber die gute Erreichbarkeit in Mündelheim von den umliegenden Autobahnen her wird sicherlich auch das Geschäft im Laden steigern“, ist sich die gelernte Krankenschwester, die aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegen ist, sicher. Lange hat sie nach dem Ausstieg aus ihrem Beruf nach einer Marktlücke gesucht. In der Szene hat sie sich längst einen Namen gemacht, wird zu allen Wettkämpfen auf regionaler Ebene von den Veranstaltern eingeladen. Und Ehemann Ralf kann endlich wieder in seinem Hobbyraum werkeln.
Öffnungszeiten: Da Sigrid Buschmann rund 70 Prozent ihres Umsatz per Versandhandel abwickelt, sind die Öffnungszeiten von „Simora Skatefashion“ noch eingeschränkt. Der Laden an der Barberstraße 7 ist freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet und telefonisch unter 0203/6082926 oder 0157/72041260 zu erreichen. Und im Internet unter http://stores.ebay.de/simora-skatefashion im Internet.