Hüttenheim.

Eigentlich tüfteln sie jeder für sich, die Herren, die einmal im Monat zum Gesprächskreis Modellbau in das Begegnungs- und Beratungszentrum Maria Himmelfahrt kommen. Dennoch wollen sie, auch wenn es erst drei Treffen gab, den regelmäßigen Austausch mit Betreibern des gleichen Hobbys nicht mehr missen.

Dabei ist Modellbau längst nicht gleich Modellbau. Und doch gibt es Schnittstellen, egal, ob jemand sich mit ferngesteuerten Autos, Schiffsmodellen oder Modelleisenbahnen beschäftigt. Je fortgeschrittener und damit tiefgründiger das Hobby ist, desto mehr ist man auch spezialisiert. Die Teilnahme an der Runde bietet dann die Gelegenheit, auch auf anderen Gebieten auf dem Laufenden zu bleiben.

Diese Vielfalt etwa schätzt Hans Obst aus Wanheim. Er selbst baut ferngesteuerte Lkw im großen Maßstab 1:14,5. So ein Sattelzug bringt es dabei auf die stolze Länge von 1,60 Metern. Obst hat vor 30 Jahren damit begonnen, Spielzeugmodelle auf Fernsteuerung umzurüsten. Jene sieben Modelle, über die er heute verfügt, sind aber kein Spielzeug mehr, sondern Kostbarkeiten, weil die verbaute Technik teuer ist, Mikroprozessoren etwa für Fahr- und Bremsgeräusche sowie für die Steuerung von Licht und Blinkern. „Selbst das Fahren will gelernt sein“, sagt der Bastler, der seine Modelle gelegentlich auf dem Wanheimer Marktplatz kurven lässt.

Horst Jatho, der selbst Flugzeuge, Schiffe und Autos en miniature baut, kam zusammen mit Hans-Georg Kleinwächter, dem Leiter des Caritas-Begegnungs- und Beratungszentrums, auf die Idee, den Gesprächskreis ins Leben zu rufen. Jatho wohnt auf dem Gelände.

Zu den Teilnehmern an diesem Abend gehört auch Karl-Heinz Kaiser aus Hüttenheim. Er hat über zehn Jahre lang zusammen mit einem inzwischen verstorbenen Nachbarn Maschinenmodelle gebaut. Kaiser hat das Modell einer Heißluftmaschine mitgebracht. Sie erzeugt durch den Austausch von Wärme und Kälte nach dem Erhitzen von Wasser mittels Propangas eine Drehbewegung, die man zum Antrieb von Schaufenster-Modellen nutzen kann, ähnlich einer Dampfmaschine. „Jedes Teil dieser Maschine ist selbst gebaut“, sagt der gelernte Landmaschinenschlosser. Auch er schätzt Geselligkeit und Gedankenaustausch un­ter Gleichgesinnten.

Auf einer ganz anderen Welle schwimmt Gerhard Strunz aus Huckingen. Er baut am Standmodell eines amerikanischen Fischfang-Segelschiffs aus dem 19. Jahrhundert. Es ist das zweite Schiff, das bei ihm entsteht. In der Runde verschafft er sich Anregungen, später auch mal was anderes zu versuchen.